Fleisch, Fisch, Milch und Eier werden bei einer veganen Ernährungsweise vom Speiseplan gestrichen und auch Honig zählt zu den Lebensmitteln, die nicht vegan sind. Warum eigentlich?
Enge Ställe, Zwangs-Besamung, Kükentöten – Argumente gegen Fleisch-, Milch- und Eierkonsum finden sich in der Regel sehr schnell. Etwas komplizierter sieht es aus beim Thema Honig. Denn zumindest hierzulande ist Massentierhaltung bei Bienen noch eher die Ausnahme. Je nach Quelle etwa 90 bis 95 Prozent der EU-Imker betreiben die Bienenzucht lediglich als Nebenwerwerb und besitzen meist weniger als zehn Völker. Auch werden Bienen nur selten bewusst getötet, und zwar dann, wenn sie so krank sind, dass sie ohnehin sterben würden.
Nichtsdestotrotz müssen auch bei der Hobbyimkerei Bienen ihr Leben lassen, wenn sie z.B. ihren Imker stechen, was sich niemals komplett vermeiden lässt. Zudem kommen rund 80 Prozent des hier konsumierten Honigs ohnehin aus dem Ausland, (vorwiegend Asien, USA und Südamerika) wo die Lage häufig komplett anders aussieht: Bienen werden hier zur Pflanzenbefruchtung oft quer durchs Land gekarrt. Zudem ist das höchst umstrittene Stutzen der Königinnenflügel zur besseren Kontrolle des Schwarms anderenorts immer noch gang und gäbe. Zu guter Letzt lässt sich nicht leugnen, dass Bienen Honig nicht für den Menschen herstellen, sondern für sich selbst, nämlich als Energiequelle. Als Austausch stellen Imker ihnen jedoch einen Traubenzuckersirup zur Verfügung und argumentieren damit, dass sie die Bienen vor Feinden wie etwa der Varroa-Milbe schützen und den Honigsammlerinnen außerdem ein warmes, regendichtes Zuhause bieten. Ein fairer Deal, könnte man meinen …
Es gibt daher Menschen, die vegan leben, bei heimischem Bio-Honig aber Ausnahmen machen. Wer den süßen Goldsaft dagegen vom Speiseplan streichen möchte, der findet mittlerweile in vielen Supermarktregalen prima Alternativen wie Agaven- oder Apfeldicksaft, Reis- oder Ahornsirup uvm.
Weitere Informationen rund um das Thema Honigproduktion findest du unter: www.peta.de/honig