Proteinreich und lecker! Im Interview verraten Markus und Stephanie, die Gründer der Tempehmanufaktur, wie sie ihren Tempeh herstellen und geben Tipps, wie er zum Star auf dem Teller wird.
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Euer Tempeh schmeckt fantastisch! Aus welchen Zutaten stellt ihr ihn her?
Wir stellen Tempeh aus verschiedenen Hülsenfrüchten her. Neben Sojabohnen, die klassischerweise für die Tempeh-Herstellung verwendet werden, fermentieren wir auch Lupinen, Schwarze Bohnen, Kidneybohnen und Berglinsen. Bei der Auswahl der Rohwaren achten wir besonders auf Herkunft und Qualität und verwenden möglichst regional angebaute Hülsenfrüchte. Die Sojabohnen für unseren Tempeh kommen beispielsweise zu 100 Prozent aus Deutschland, Österreich und Italien.
Auf welche Geschmacksrichtungen setzt ihr?
Unser Sortiment umfasst viele verschiedene Geschmacksrichtungen. Von heimischen Wildkräutern, über indisches Curry bis hin zu rauchigem BBQ ist für jeden Geschmack und jedes Gericht etwas dabei.

Kann Tempeh auch roh gegessen werden?
Wir pasteurisieren den Tempeh nach der Fermentation, um ihn haltbar zu machen. Entgegen der weit verbreite- ten Meinung hat dieses Erhitzen keinen negativen Einfluss auf das Fermenta- tionsprodukt. Grund dafür ist, dass bei Tempeh nicht die Fermentationskultur an sich das Wertvolle ist (wie beispiels- weise die Milchsäurebakterien bei Sauerkraut). Das Besondere an der Tempeh-Reife ist die Umwandlung der Nährstoffe in leicht bekömmliche Bestandteile, zudembaut die Tempeh-Reifekultur bestimmte Stoffe in der Bohne ab (z.B. Phytinsäure, Tannine), die (unabgebaut) u.a. die Aufnahme von Mineralstoffen oder die Verdaulichkeit einschränken können. Die Verfügbarkeit von bestimmten Nährstoffen und die Bekömmlichkeit wird dadurch noch weiter gesteigert. Man kann pasteurisieren Tempeh daher auch bedenkenlos „roh“ essen.
Wie wird Tempeh richtig zubereitet?
Wir empfehlen, den Tempeh in Scheiben oder Würfel zu schneiden und mit einem guten Schuss Öl in einer Pfanne goldbraun zu braten. So kann man ihn z.B. in Wraps, Bowls, Sandwiches und vielem mehr genießen. Tempeh kann sehr gut eingefroren und so bis zu sechs Monate aufbewahrt werden. Auch Aufwärmen ist kein Problem.

Was schmeckt besonders gut zu Tempeh?
Tempeh ist unglaublich vielseitig einsetz- bar. Der Tempeh Teriyaki eignet sich z.B. wunderbar für asiatische Gerichte, wie Ramen oder Currys. Man kann Tempeh auch als Hack-Ersatz in Rezepten wie Bolognese, Lasagne oder Chili verwenden, indem man ihn fein häckselt oder mit einer Küchenreibe fein reibt. Es muss aber gar nicht aufwendig sein – bei uns gibt es häufig eine ganz simple Gemüsepfanne mit Tem- peh. Viele Rezepte findet ihr auf Instagram (@tempehmanufaktur) oder unserer Home- page tempehmanufaktur.net
Wie kamt ihr auf die Idee, Tempeh herzustellen?
Ich beschäftige mich schon seit 30 Jahren mit Ernährung und habe als Jugendlicher auf einer Reise nach Holland Tempeh kennengelernt. Nach meiner Rückkehr hatte ich sofort begonnen, Tempeh zu produzieren – zunächst für mich selbst. Die Nachfrage von Freunden, Be- kannten und irgendwann ersten Kunden stieg und ich habe mich dann voll auf die Tempeh-Produktion konzentriert. In einem kleinen angemieteten Raum in einer ehemaligen Metzgerei haben meine Frau Stephanie und ich immer größere Mengen Tempeh hergestellt, bis etwa 2015 die ersten großen Bio-Läden auf uns aufmerksam wurden …
INFO
Markus und Stephanie sind die Gründer und Inhaber der Tempehmanufaktur. Ihre feinen Tempeh-Kreationen sind in vielen Bioläden und Reformhäusern erhältlich. Seit Kurzem auch in vielen Edeka-Filialen. Mehr unter tempehmanufaktur.net oder Instagram: tempehmanufaktur