Das Gute liegt so Nah

Egal ob heimisch oder weit gereist: Superfoods haben tatsächlich auch Superkräfte, denn ihre Nährstoffdichte ist beeindruckend hoch und für uns besonders bekömmlich. So verwundert es nicht, dass der Markt mittlerweile geradezu überlaufen ist und fast täglich neue Onlineshops hervorsprießen, die die Exoten in Pulver- oder Riegelform anbieten. Foodblogs und gesundheitsbewusste Magazine preisen an: Es geht nichts über einen Smoothie am Morgen, wahlweise mit Maca oder Matcha und immer mit Chia. Lassen wir doch die Exoten mal kurz links liegen und ergänzen unseren grünen Drink um heimische Leinsamen. Denn die Keimchen des gemeinen Leins kommen mit den gleichen Eigenschaften daher. Sie sind ebenfalls echte Nährstoffbomben, reich an Omega-3-Fettsäuren und genauso quellfähig.

Aber warum landen doch eher fremde Früchte und Samen auf unseren Tellern und in unseren Gläsern? Vielleicht ist es das Neue und Unbekannte, was uns zu exotischen Superfoods greifen lässt, vielleicht ist es ein Hype. Vielleicht haben Brokkoli, Brunnenkresse & Co. aber auch nur ein Marketingproblem. Eigentlich komisch, wenn man bedenkt, dass eben diese direkt vor der Haustüre wachsen oder besser noch – zumindest im Fall der Brunnenkresse – auf dem Balkon. Die beiden genannten sind übrigens wahre Powerpakete und haben sogar eine medizinische Wirkung. Zudem sind sie um ein Vielfaches günstiger und weniger schadstoffbelastet. Schau dich doch mal nach Heidelbeerfeldern oder Wildkräuterwanderungen in deiner Nähe um und entdecke die Schönheit, Stärke und Vielfalt deiner Heimat – draußen und auf dem Teller.

Heimische Superfoods

Blaubeere
Rote Schwedenhäuschen, Mückenstiche und zerkratzte Beine. Aber dafür eine große Portion Glück. An Blau- bzw. Heidelbeeren haften nicht nur Kindheitserinnerungen, sondern auch jede Menge positiver Eigenschaften. Die kleinen Powerkugeln strotzen nur so vor Vitamin C, E, K und B. Auch mit reichlich Magnesium und Eisen trumpfen sie auf. Sie gehören zu den am höchsten einstufbaren antioxidativen Früchten überhaupt. Ihre blaue Farbe ist nicht nur für die Namensgebung verantwortlich, sondern auch ein sekundärer Pflanzenstoff – ein sogenanntes Anthocyan. Dieses soll der Faltenbildung entgegenwirken. Die knackigen Früchtchen haben ein leicht süßliches Aroma und schmecken etwas herb. Je länger sie am Strauch hängen dürfen, desto mehr Süße können sie entwickeln. Erntezeit ist von Mitte Juli bis Ende August.

Leinsamen
Böse Zungen könnten behaupten, Leinsamen seien die Chia der Armen und damit hätten sie vermutlich sogar recht. Denn die Samen des gemeinen Lein können mit einer ähnlich hohen Dichte an Nährstoffen aufwarten und sind um ein Vielfaches günstiger als die des mexikanischen Bruders. Omega 3- und 6-Fettsäuren schützen Herz und Kreislauf, Ballast- und Schleimstoffe sind für einen gesunden Magen-Darmtrakt verantwortlich. Außerdem strotzen die vielfältigen Samen nur so vor Magnesium, Folsäure, Eisen, Kalzium und vielen Vitaminen. Besonders gut passen sie zum Frühstücksmüsli oder Smoothie und sie machen Brot- und Pizzateige bekömmlicher. Wichtig: Immer genügend Wasser dazu trinken, da besonders geschrotete Leinsamen eine enorme Quellfähigkeit besitzen und auch noch in Magen und Darm nachquellen, was zu Verstopfung führen kann.

Hirse
Ob geschrotet, gemahlen oder als Flocken – dass Hirse sich am besten als Brei genießen lässt, wissen vor allem Eltern von Kindern im Breialter. Mit seinem extrahohen Eisengehalt ist das glutenfreie Ur-Getreide aber ebenfalls ein toller Muntermacher für Frauen. Hirse unterstützt nicht nur die Blutbildung, sondern ist dank Kieselsäure ein echter Feuchtigkeitsbooster für Haut und Haar und ein großartiger Förderer von Spannung und Elastizität des Bindegewebes. Das Getreide sollte, wie alle eisenhaltigen Lebensmittel, unbedingt zusammen mit reichlich Vitamin C gegessen werden. Wie wäre es also zum Beispiel mit einem Hirse-Porridge in Kombination mit der Vitamin-C-Bombe Sanddorn zum Frühstück.


Brokkoli/Brokkolisprossen

Wenn einem Lebensmittel der Name Superfood gebührt, dann wohl dem Brokkoli – und vor allem seinen Sprossen. Zu der Familie der Kreuzblütler gehörend, weist der Brokkoli eine enorme Dosis an Sulforaphan auf. Ein starkes, indirektes Antioxidant.2008 fanden Wissenschaftler der Uni Heidelberg heraus, dass Sulforaphan präventiv gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs wirken kann. Dazu kommen große Mengen an Eisen, Kalium und B-Vitaminen. Schon probiert? Strunk und Stiel des Kohlgemüses erinnern an den Geschmack von Spargel und dürfen gerne mitgegessen werden.

Giersch
Von wegen Unkraut: Der Giersch ist einer der größten Vitamin-C-Lieferanten in heimischen Gefilden und somit ziemlich kostbar. Er wächst in Gärten, auf Feldern, in Wäldern und wird leider immer wieder leicht übersehen. Man sagt ihm eine verdauungsanregende und entwässernde Wirkung nach, weswegen er einen Superpartner bei Entgiftungskuren oder Diäten abgibt. Er schmeckt toll als Spinatersatz, in Smoothies oder zerhackt und mit heißem Wasser übergossen als Tee. Also, Augen offen halten und Geschmack und Wirkung genießen.

Weintrauben
Wusstest du, dass es über 16.000 Rebsorten gibt und dass die Weintraube eine der ältesten Kulturpflanzen ist? Ob weiß, tiefrot oder lila gefärbt – in der Schale von Weintrauben stecken echte Superkräfte. Kalium, Phosphor und Eisen sind nur einige wenige. Je dunkler die Beere, desto mehr Antioxidantien enthält sie. Ein Gläschen Rotwein am Tag trägt tatsächlich positiv zur Gesundheit bei, aber nicht wegen des Alkohols, sondern wegen des Safts der Powerbeeren. Traubensaft tut es also auch. Übrigens kurbeln die Trauben mit ihren Inhaltsstoffen die Zellerneuerung an, weswegen sie eine beliebte Zutat in Cremes, Peelings & Co. sind.

Brunnenkresse
Äußerlich recht unscheinbar kommt sie daher, aber der erste Eindruck täuscht ja meistens. So auch bei der Brunnenkresse. Sie enthält um ein Vielfaches mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen, Vitamin A, Eisen und Kalzium. Ebenfalls wie der große Bruder Brokkoli wartet die Brunnenkresse mit Senfölen auf, die eine antioxidative Wirkung besitzen. Sie lässt sich leicht selbst auf dem Balkon ziehen und schmeckt wunderbar als Pesto, in Salaten oder in Suppen.


Weitere heimische Superfoods:

Löwenzahn, Brennnessel, Hagebutte, Knoblauch, Mohn,
Mangold, Maronen, Gerstengras, Kürbis etc.

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