Xavier Rudd im Interview: leben und leben lassen

Fotocredt :Cole Bennetts

Easy living“ aus dem Bilderbuch, dazu lässige Musik und gesellschaftliches Engagement: Für den Musiker und Aktivist Xavier Rudd ist alles eins. Im September kommt „Australiens heißester Veganer“ (PETA) für fünf Konzerte nach Deutschland.

Von: Christina Raftery

Xavier, in vielen deiner Videos sieht man dich am Strand, auf Spaziergängen mit deinem Hund, auf Surfbrettern, Skate- und SUP-Boards, einsam im Wald, am Wildwasserfluss und schließlich umjubelt auf der Bühne. Führst du ein privilegiertes Leben?
Ich bin in der Freiheit aufgewachsen, eigenständige Entscheidungen treffen zu können und dabei meiner eigenen Natur treu zu bleiben. Nach vielen Turbulenzen fühlt sich mein Leben heute stark und solide an. Das empfinde ich tatsächlich als großes Privileg.

Dein neues Album „Storm Boy“ beschreibst du selbst als „finalen Schritt deines spirituellen Erwachens“. An welchem Punkt deines Lebens befindest du dich gerade?
Die Aussage relativiere ich inzwischen, denn ich glaube, dass unser spiritueller Weg niemals endet. In den letzten Jahren habe ich einiges vom Leben gelernt und das in „Storm Boy“ verarbeitet. Als Menschen sind wir Teil der Schöpfung und unterscheiden uns damit nicht von Pflanzen oder Tieren. Wir beziehen unsere Energie aus der gleichen Erde, somit befinden wir uns auf der gleichen Frequenz. Musik lässt uns das spüren.

Du engagierst dich ganz konkret für Gesellschafts- und Umweltthemen.
Das trenne ich eigentlich gar nicht von meiner Musik. Die Sounds, die ich produziere, bringen mich in Kontakt mit Menschen, die Großes für den Planeten leisten. Meine Arbeit inspiriert sie, sie wiederum werden Teil meiner Musik und meiner Geschichte – und so geht es immer weiter …

Welche Rolle spielt dabei deine vegane Ernährung?
Persönlich geht es mir mit rein pflanzenbasierten Produkten einfach am besten, dann bin ich auf der Höhe meiner Kraft. Wir alle kennen auch den unglaublichen Nutzen, den eine rein vegane Ernährung auf den Planeten hätte. Globale Probleme wie die Massentierhaltung begründen sich auf menschlicher Gier. Dabei verdienen alle Lebewesen, frei zu sein, ihre Nachkommen versorgen zu können und die Wärme der Sonne auf ihrem Körper zu spüren.

Wie sieht es mit Veganismus und Tierrechten in deiner Heimat Australien aus?
Ich lebe in der Nähe der Surferstadt Bells Beach an der Südküste Australiens, wo bewusster Lifestyle sehr verbreitet ist und man sich das ganze Jahr über wunderbar aus lokalem Anbau ernähren kann. Auch den Fortschritt der Tierrechte sehe ich bei uns verglichen mit anderen Teilen der Welt positiv, allein weil auf einer großen Fläche relativ wenig Menschen leben. Ein Drittel der Treibhausgase entstehen auch bei uns über die Massentierhaltung, aber auch die kleinen Fortschritte zählen.

Vertraust du insgesamt auf einen globalen Bewusstseinswandel?
Kleine Gruppen von Aktivisten werden größer und die Haltung gegenüber unbedachtem Konsum hat sich in den letzten Jahren fast überall spürbar verändert. In einer schnellebigen Welt kann sich das langsam anfühlen, aber den Bewusstseinswandel gibt es ohne Zweifel. Daran müssen wir unbedingt glauben und unseren Teil beitragen.

Mehr Infos zu Xavier Rudd
1978 im australischen Torquay geboren, präsentiert Xavier Rudd auch auf seinem neunten Studio-Album „Storm Boy“ seine erfolgreiche Mischung aus Reggae, Blues, luftigem Indie-Sound und nachdenklichen Texten. Dass er sich neben Naturschutz-Anliegen auch für die Rechte von Aborigines einsetzt, hat persönliche Gründe: Seine Urgroßmutter entstammt der Linie der Wurundjeri. In einer Familie mit sieben Kindern griff Rudd nicht nur früh zur Gitarre seines Bruders, spielte Klarinette und Saxophon, sondern nutzte gelegentlich den heimischen Staubsauger als Ersatz-Didgeridoo. Nach seinem Schulabschluss zog es ihn neun Monate auf die Fidschi-Inseln, später widmete er sein ganzes Leben der Musik. Als überzeugter Veganer arbeitet er regelmäßig mit der Tierschutzorganisation PETA zusammen, die ihn 2008 zu „Australias Sexiest Vegetarian“ kürte. Auch für die Sea Shepherd Conservation Society ist Rudd aktiv.

 

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