Safran und Galgant – eine kleine Warenkunde
Safran
Kleine rote Fäden, die hübsch auf Speisen drapiert werden und Reis eine gelbliche Farbe verleihen – so oder so ähnlich haben die meisten von uns schon mal eine Bekanntschaft mit Safran gemacht. Warum die orientalische Kostbarkeit so teuer ist? Bei den Safranfäden handelt es sich um den Stempel der Safranblüte, einer Krokusart, die nur einmal jährlich blüht, weshalb die zu Fäden getrockneten Stempel nur im Herbst geerntet werden können. Als eines der teuersten Gewürze der Welt wurde es bereits bei den alten Ägyptern verehrt und neben der Küche auch in der Medizin zur Linderung von Magenbeschwerden eingesetzt.
Neben einem sehr aromatischen Duft zeichnet sich Safran vor allem durch seinen feinen, herben und leicht bitteren Geschmack aus, der wunderbar zu Risotto, Polenta, Nudeln, indischen Gerichten oder auch Süßspeisen passt. Vor allem saftige Kuchen oder feine Desserts wie Panna Cotta und Mousse au Chocolat bekommen durch eine Prise Safranpulver eine ganz besondere Note.
Aber Vorsicht, denn der Geschmack von Safran ist sehr intensiv und ist er zu hoch dosiert können Gerichte schnell bitter werden. Da Safran außerdem als gering giftig eingestuft wird, sollte er nicht übermäßig verzehrt werden, weil die ätherischen Öle in den Stempeln Nebenwirkungen wie eine Magenverstimmung verursachen können. Wer allerdings nicht vorhat, das rote Gold mit einer Schöpfkelle zu löffeln, muss sich nicht sorgen.
Galgant
„Warm und heilkräftig“ ist er, wenn es nach Hildegard von Bingen geht, denn der Galgant, sei gut für Herz und Magenbeschwerden, so die Heilkundlerin und Mystikerin aus dem 12. Jahrhundert. Galgant gehört zu der Familie der Ingwergewächse, wird in Asien angebaut und sieht seinem etwas schärferen Bruder, der Ingwerwurzel sehr ähnlich.
In der Küche lässt sich Galgant sowohl frisch (gerieben oder in Scheiben geschnitten) als auch getrocknet (in Form eines Pulvers) einsetzen. In asiatischen Gerichten macht er sich besonders gut als Ersatz für Ingwer und duftet herrlich nach Zitrusfrucht und Kiefernadeln. Galgant empfiehlt sich generell als Ersatz von Pfeffer, da er Speisen würziger macht, die leichte Schärfe aber sehr angenehm ist und zu jeder Art von Mahlzeit passt.