Wie können wir den Wald entlasten? WWF liefert hilfreiche Fakten

Foto: © Claudi Nir / WWF

Welche Faktoren beeinflussen das wichtige Ökosystem Wald? Wie wir die „Lunge der Erde” entlasten können und welche Faktoren die Erhaltung des Waldes gefährden, hat die Umweltorganisation WWF mit wichtigen Fakten zusammengefasst.

Wusstest du, dass 80 % des Waldverlustes durch landwirtschaftliche Nutzung hervorgerufen wird? Besonders hoch im Kurs steht die Produktion von Palmöl, Soja und Rindfleisch. Dabei gehört die EU zu den größten Importeuren von diesen Agrarrohstoffen, für die Wälder abgeholzt wurden.

Bereits bei deinem wöchentlichen Einkauf kannst auch du etwas bewirken, indem du laut WWF Folgendes beachtest:

– Palmöl findet sich heute in rund jedem zweiten Supermarktprodukt und wird auch an unsere Nutztiere verfüttert. Palmöl steckt also indirekt sogar in Fleisch. Für Palmöl werden im großen Stil Regenwälder gerodet, daher muss dringend ein Kurswechsel beim Anbau vollzogen werden. Wenn dein Produkt Palmöl enthält, achte als Minimum auf eine RSPO-Zertifizierung. Das reicht dir nicht? Dann kaufe am besten Bio(-Palmöl). Damit ist die Belastung für die Umwelt noch geringer. Doch nicht nur der Anbau vor Ort in Asien und Afrika muss sich ändern, sondern auch unser Konsumverhalten. Rund 50 Prozent des deutschen Palmöl-Verbrauchs könnten eingespart werden, wenn auf Palmöl als Biokraftstoff verzichtet und ein bewussterer Verbrauch von Konsumgütern wie Schokolade, Süß- und Knabberwaren, Fertiggerichten und Fleisch etabliert würde. Ein Palmölboykott, indem man es durch Kokos- oder Sojaöl ersetzt, bringt den Wäldern hingegen nichts, denn dadurch verlagert sich nur das Problem oder wird sogar noch schlimmer. Zum einen ist auch der Soja- und Kokosanbau mit ökologischen und sozialen Risiken verbunden und zum anderen bräuchten wir noch mehr Fläche, da keine andere Pflanze so hohe Erträge wie die Ölpalme erzielt: durchschnittlich 3,3 Tonnen pro Hektar. Raps, Kokos und Sonnenblume bringen nur rund 0,7 Tonnen Öl pro Hektar, Soja sogar noch weniger.

– Schwing’ den Kochlöffel einfach selbst! Dadurch vermeidest du Fertigprodukte. Stattdessen rät der WWF dazu, vorrangig Bio-Produkte zu konsumieren. Dabei sollten am besten keine Gefrierprodukte verwendet werden.

– Soja ist erlaubt, oder? Ja ist es, denn das in den Tropenwäldern angebaute Soja wird zu 80 % zu Tierfutter verarbeitet. Sojaprodukte wie Tofu, Tempeh und Sojadrinks kommen meist nicht aus den Tropen, sondern werden häufig in Europa und oft in Bio-Qualität angebaut. Diese Produkte kann man daher getrost konsumieren. Auch für Kaffee und Kakao wird im Tropenwald abgeholzt, vor allem in Westafrika. Erschreckende Zahlen zeigen, dass in der Elfenbeinküste ca. 90 % der Wälder durch Kakaoplantagen ersetzt wurden.

– Lebensmittelverschwendung trägt zur Zerstörung der Wälder bei. Wenn wir zehn Millionen Tonnen weniger Lebensmittelabfälle hätten, bräuchten wir ca. 2,6 Mio ha weniger Nutzfläche. Das sind knapp 4 Millionen Fußballfelder.

Damit wir durch unseren Konsum nicht unbewusst Wald zerstören, dürften laut WWF erst gar keine Produkte im Supermarkt landen, in denen Waldzerstörung steckt. Um dies durch Gesetze umzusetzen, bietet sich gerade eine einmalige Chance in der Politik: Die EU Kommission hat seit dem 03. September die Konsultation zu einem Gesetzgebungsverfahren eröffnet, das waldzerstörerische Produkte auf dem europäischen Markt verhindert soll. Hierzu kannst du bis zum 10. Dezember deine Stimme für ein effektives Gesetz gegen Entwaldung unter unter wwf.de/together4forests abgeben.

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