Schwarz-grün – in der Politik noch eine ungewöhnliche Liaison, im Teeregal längst harmonisch vereint. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen den einen oder anderen Blättchen? Und was hat’s mit weißem oder gelbem Tee auf sich? Ein Überblick:
Schwarzer Tee:
Durch die Fermentation (Oxidation) verliert schwarzer Tee viele wertvolle Inhaltsstoffe. Vorwiegend enthält er Kalium (blutdruckregulierend) und Fluorid (zahnstärkend), außerdem die konzentrationsfördernden Substanzen Theobromin und Theophyllin sowie Koffein. Aufgrund der Bindung an die Gerbstoffe wird letzteres beim Tee langsamer freigesetzt als bei Kaffee, sodass der stimulierende Effekt länger anhält. Wichtig dafür: Tee nur kurz (ca. zwei bis drei Minuten) ziehen lassen!
Die Gerbstoffe wirken zudem antibakteriell, schmerzlindernd und helfen bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Wer mehr als zehn Tassen täglich trinkt, kann jedoch die Eisenaufnahme stören, zudem ist Herzrasen möglich. So zumindest die weit verbreitete Experten-Ansicht sowie das subjektive Empfinden vieler Teetrinker – eine Studie des Londoner King‘s College von 2007 dagegen kam zu dem Schluss, Schwarztee könne man bedenkenlos auch literweise trinken. Hören
Sie auf Ihren Körper. Bei unangenehmen Symptomen ist zwischendurch der Griff zur Wasserflasche angebrachter.
Grüner Tee
Ein Alleskönner, besonders in pulverisierter Form (Matcha) – und übrigens dieselbe Sorte wie sein schwarzer Bruder! Beim Grüntee wird nur die Fermentation verhindert. Er wird getrocknet, sodass viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente in höherer Konzentration erhalten bleiben. Dasselbe gilt für bestimmte Gerbstoffe sowie die antioxidativ wirkenden Flavonoide beziehungsweise Catechine.
Hilft gegen Fußpilz, Mundgeruch, Erkältungsbeschwerden, Entzündungen und mehr. Entscheidend ist der Stoff EGCG (Epigallocatechingallat), ein Hauptbestandteil der Gerbstoffe, der das Immunsystem stärkt, den Blutzuckergehalt reguliert und sogar die Krebsheilung unterstützen kann.
Neben grünem und schwarzem gibt es auch halbfermentierten Tee, den Oolong oder den seltenen gelben Tee, deren Oxidationszeiten zwischen der der beiden anderen liegen und die von Kennern wegen ihres feinen Geschmacks und Duftes sehr geschätzt werden.
Weißer Tee
Gilt als „Champagner unter den Tees“. Er wird nur zu etwa zwei Prozent anfermentiert, wobei der genaue Zeitpunkt für die Prozess-Unterbrechung von Teemeistern unterschiedlich festgelegt wird. So entstehen ganz eigene Tee-Charaktere. Durch seinen hohen Polyphenolgehalt lassen sich mit weißem Tee freie Radikale bekämpfen, zudem stärkt auch er das Immunsystem.
Kräutertee
Streng genommen sind Aufgüsse aus frischen oder getrockneten Kräutern bzw. Früchten keine Tees, werden aber seit dem frühen 18. Jahrhundert ebenfalls als solche bezeichnet und oft als Heilmittel geschätzt. Zu den in unseren Breitengraden geläufigsten Sorten gehören Kamillen-, Hagebutten-, Pfefferminz-, Fenchel-, Brennnessel-, Melissen- und Lindenblüten-Tee.