Sie ist eine echte Diva: Die Artischocke ist nicht nur wunderschön, sondern hat sich Ihren Ruf als „königliches Gemüse“ auch mit ihren inneren Werten mehr als verdient. Was für eine Karriere für eine Riesendistel.
Text-Auszug:
Wie unschicklich – man stelle sich vor: Eine junge Dame aus gutem Hause entblättert eine Artischocke, befeuchtet ihre Beute an der Spitze mit Vinaigrette und führt sie dann genüsslich zum Mund … Das gehörte sich einfach nicht an den mitteleuropäischen Fürstenhäusern von Frankreich bis England. Dennoch fanden diese 2.000 Jahre nach den Ägyptern und Römern, ab dem 15. Jahrhundert, Gefallen an der Artischocke. In mehrfacher Hinsicht. Für ihre verwöhnten Gaumen. Als schönen Anblick in ihren Gärten. Und eben auch als Aphrodisiakum, nicht nur wegen der Optik. So sollte man durch ihren häufigen Genuss für mehr sexuelles Vergnügen, darüber hinaus aber sogar gezielt für männliche Nachkommen sorgen können. Artischockengenuss als Politik, sozusagen. Wohl eher aus klimatischen Gründen – die Artischocke mag es einfach gerne warm, sonnig und vor allem frostfrei – dauerte es dann aber noch bis ins 17. Jahrhundert, bis sich dort und auch in Deutschland der Teil der Gesellschaft, der sich selbst für den feineren hielt, dieses „standesgemäße“ Gemüse häufiger gönnte.
Den ganzen Artikel sowie leckere Artischocken-Rezepte gibt’s in der April/Mai-Ausgabe 2014 ab Seite 44!