Wer dem Alkoholgenuss frönt, kämpft am nächsten Tag oft mit den unschönen Nachwirkungen. Wir haben den Check gemacht und die größten Mythen rund um das Thema Alkohol hinterfragt.
1. Die Abbaugeschwindigkeit von Alkohol lässt sich beeinflussen
Falsch! Im Schnitt werden nur etwa 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde vom Körper abgebaut – unabhängig davon, ob man viel Wasser trinkt, Sport macht oder sich schlafen legt! Diese Geschwindigkeit variiert jedoch je nach Alter, Geschlecht, Gewicht und natürlich der Menge an Alkohol, die getrunken wurde. Seinen ungefähren Alkoholpegel kann man z.B. mit dem Promillerechner unter www.kenn-dein-limit.de berechnen.
2. Alkohol macht warm ums Herz
Vorsicht, diese Annahme kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden! Zwar werden beim Alkoholkonsum die Blutgefäße erweitert, wodurch man ein subjektives Wärmegefühl empfindet. Herrschen draußen jedoch in Wahrheit Minusgrade, kann man sich schnell unterkühlen, ohne es zu merken. Also besser drinnen trinken!
3. „Bier auf Wein, das lass sein – Wein auf Bier, das rat‘ ich dir“
Quatsch – die Reihenfolge, in der verschiedene Alkoholsorten getrunken werden, spielt keine Rolle. Dieser Merkspruch stammt wohl aus Zeiten, in denen Wein als Getränk der Reichen und Adeligen galt, dessen Genuss sich ein – normalerweise biertrinkender Bürger – erst durch sozialen Aufstieg verdienen musste.
4. Alkohol verfliegt beim Kochen vollständig
Jein. Wein, Bier oder Schnaps werden häufig zum Kochen verwendet (siehe auch S. 64-73). Alkohol verdunstet zwar bereits bei 78 °C und somit schneller als Wasser, allerdings wird er zum Teil von den anderen Kochzutaten im Topf aufgenommen. Trockene Alkoholiker*innen oder Antialkoholiker*innen sollten sich daher bewusst sein, dass nach einer Kochzeit von 15 Minuten immer noch ca. 40 Prozent des Alkohols vorhanden sind!
5. Der berühmte Verdauungsschnaps wirkt – oder?
Leider nicht wirklich! Statt die Verdauung zu beschleunigen, reduziert Alkohol die Beweglichkeit der Magenmuskulatur, die Speisen liegen noch länger und schwerer im Magen. Das Völlegefühl wird lediglich etwas betäubt, während das Risiko für Sodbrennen steigt: Der obere Magenschließmuskel wird durch Schnaps & Co. gelockert, die Magensäure kann ungewollt zurück in die Speiseröhre fließen.