Hunde, Katzen, Vögel, Kaninchen – Was kommt bei ihnen in den Fressnapf? Über artgerechte Fütterung und neue Markenpotenziale …
Autorin: Klara von Beuten
Sie sind wunderbare Begleiter, die Freude, Liebe und Gesellschaft in unser Leben bringen. Sie können uns trösten, zum Lachen bringen und aktiv halten. Ob Hund, Kaninchen oder Vogel – sie geben uns viel Zuneigung, aber erfordern auch gleichzeitig unsere Fürsorge. Wie steht es also um die Ernährung unserer lieben Fellnasen? Wer selbst vegan lebt und Haustiere hat, ist sicherlich früher oder später mal an den Punkt gekommen, an dem er sich fragt: Kann ich mein Haustier eigentlich vegan ernähren? Wer nach Antworten sucht, stellt fest: Es findet eine rege Diskussion darüber statt, inwieweit eine vegane Haustierernährung möglich und artgerecht ist.
DIE PRO-ARGUMENTE
Es liegt auf der Hand: Die Fütterung von rein pflanzlichem Futter ist für Veganer*innen eine Möglichkeit, ihre ethischen Überzeugungen auch bei den Haustieren umsetzen zu können. Auch praktische Gründe sprechen dafür, etwa dass das vegane Futter weniger geruchsintensiv und auch temperaturunempfindlicher ist als Fleisch. Nicht zuletzt spielt ggf. der Ekelfaktor eine Rolle. Darüber hinaus wird durch die Vermeidung von tierischen Produkten das Leid und die Ausbeutung von Tieren wie Schweinen, Hühnern und Fischen reduziert. Neben der Ethik ist aber auch noch ein weiterer Punkt von Bedeutung: Die Produktion von tierischen Futtermitteln hat einen enormen ökologischen Fußabdruck, der grundsätzlich durch eine vegane Ernährung reduziert werden kann. Für bestimmte Haustiere, etwa Hunde, kann eine gut geplante, pflanzliche Ernährung außerdem sogar gesünder sein als eine fleischbasierte.
DIE CONTRA-ARGUMENTE
Die andere Seite hingegen fokussiert sich auf die Argumente, dass Haustiere natürliche Ernährungsbedürfnisse haben, die auf ihren physiologischen Merkmalen und Instinkten beruhen. Einige Tiere sind wie der Mensch Allesesser, sprich: Sie können sich aussuchen, was für sie Nahrung ist (wobei das individuelle Geschmacksempfinden variieren kann). Andere wiederum benötigen Nährstoffe aus tierischen Quellen und eine ausschließlich vegane Ernährung ist nicht möglich. So brauchen etwa Katzen als strenge Karnivoren unter anderem Taurin, das nur in tierischen Produkten vorkommt. Bei rein pflanzich ernährten Miezen drohen auf Dauer Mangelerscheinungen.
UND DER MARKT?
Süßkartoffeln für den Hund? Ja, bitte! In dem Super- und Biomarktregalen steigt das vegane Angebot für Tierfuttermittel. So gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Marken, die speziell veganes Hundefutter (z.B. Alleinfuttermittel) anbieten. Anders als die klassische Variante besteht diese aus pflanzlichen Zutaten wie Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Außerdem erhalten sie essenzielle Nährstoffe wie Proteine, Fettsäuren und Vitamine, die die Vierbeiner benötigen. Auch gibt es eine vermehrte Nachfrage nach pflanzlichen Proteinpulvern. Das Eiweiß stammt dann nicht vom Fleisch oder Fisch, sondern aus Pflanzen wie beispielsweise Erbsen, Reis oder Hanf. Und damit nicht genug: Mittlerweile kann man seinen lieben Fellnasen auch Snacks anbieten, die frei von tierischen Produkten sind. Hier werden oftmals Süßkartoffeln, Obst oder Gemüse genutzt, um Leckerlis zu produzieren. Nicht zuletzt kann es auch für das Haustier wichtig sein, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden. Aus diesem Grund gibt es bereits eine vegane Palette an Nahrungsergänzungsmitteln, wie z.B. Omega-3-Fettsäuren. Wichtig: Nicht alles, was für uns Menschen sinnvoll erscheint, ist auch für das Tier gut! So weist Ökotest darauf hin, dass Vitamin-B12-Kapseln schon in geringen Mengen für Hunde tödlich sein können. Diese können nämlich den Zuckeraustauschstoff Xylit enthalten, den Hunde in der Regel gar nicht vertragen. Wer auch beim Spielzeug auf vegane Optionen achtet, freut sich über Optionen aus Stoff, Naturkautschuk oder recycelten Materialien.
Diese sind nicht nur aufgrund ihrer veganen Eigenschaften beliebt, sondern auch, weil sie oftmals besonders strapazierfähig sind und Hunde nach Herzenslust daran kauen, ziehen und zerren können. Hier macht die Hanfpflanze in Form von Hanfseilen eine besonders gute Figur, denn sie ist nicht nur umweltfreundlich, sondern unterstützt die Fellnasen auch bei der Zahnpflege.
WAS BLEIBT?
Wichtig ist zu beachten, dass Haustiere keine Probanden sind und Tiere eine ausgewogene, vollwertige Ernährung benötigen, um gesund zu bleiben. Die Debatte bleibt kontrovers, und bevor du dich für eine spezielle Ernährungsform entscheidest, empfiehlt es sich, vorab mit einem Tierarzt zu sprechen, um gemeinsam die individuellen Bedürfnisse des Haustieres bewerten und demnach vollwertig versorgen zu können.
INFO:
Tiernahrung, Leckerlis, Hundespielzeug – und das alles in vegan! Diese Online-Shops beispielsweise bieten eine Vielzahl an Produkten für den veganen Heimtierbedarf an:
www.veganapf.de
www.loveandpeas.de
www.veganpaws.de
kokku-online.de
www.vegdog.de