Richtig zubereitet schmeckt Tofu wunderbar. Zudem ist er proteinreich und die ideale Grundlage für eine abwechslungsreiche Küche. Doch Tofu ist nicht gleich Tofu! Welche Tofuarten ist es? Eine kleine Übersicht …
Der Klassiker: Naturtofu
Sandwiches, Currys, Ofengerichte: Naturtofu ist ein wahrer Ver- wandlungskünstler, denn aus dem wohl gängigsten Tofu lassen sich viele wohlschmeckende Gerichte zaubern. Das Praktische: Er ist neutral im Geschmack, schnittfest und kann bei Bedarf leicht gepresst werden (wenn die Konsistenz bissfester werden soll). Außerdem lässt er sich nach Belieben mit Gewürzen marinieren. So kann man also selbst die Geschmacksrichtung und -intensität bestimmen. Oft in Bio-Qualität erhältlich. Unser Tipp: Mit einem Gemüse-Hobler Tofu in dünne Scheiben schnei-den, marinieren (über mehrere Stunden) und dann in der Heißluftfritteuse knusprig backen. Zusammen mit Wunschgemüse, Brot und Hummus genießen.
Der Underdog: Seidentofu
Vielleicht liegt es daran, dass man ihn nicht überall bekommt, anders lässt sich wohl kaum erklären, dass er nicht ganz oben auf der Speisekarte steht. Denn: Mit dem sehr weichen, cremigen Seidentofu, dessen Konsistenz an Pudding erinnert, lassen sich im Handumdrehen köstliche Gerichte zaubern, die die Herzen aller Genussfans höher schlagen lassen. Be- liebt z.B.: Miso-Suppe mit Seidentofu und Wakame. Aber man kann damit auch eine eifreie, rein pflanzliche Mayonnaise- Alternative zaubern. Ein Mix aus Naturtofu und Seidentodu wird gern verwendet, um veganes Rührei auf den Teller zu bringen. Farbe und Geschmack geben Kala Namak, Salz, Pfeffer, Kräuter, Zwiebeln und Kurkuma. Für den süßen Zahn ist Seidentofu eine tolle Zutat, um Schoko-Mousse oder Vanille-Pudding herzustellen. Auch findet er vielfach Verwendung in der veganen Backstube für cremige Kuchen und Torten.
Der Liebling: Räuchertofu
Er ist etwas fester als Naturtofu und es gibt ihn bereits geräuchert zu kaufen, weshalb man ihn auch sehr gut roh verputzen kann. Er schmeckt kräftig-nussig, daher ist er eine beliebte Zutat für Sandwiches, Salate, Bowls und Pfannen- sowie Ofengerichte. Ob in Scheiben geschnitten oder gewürfelt: Auch diese Tofu-Variante punktet mit viel Eiweiß und anderen Nährstoffen. Klein gewürfelt ist er ideal für eine vegane „Carbonara“ oder als würzig-intensive Suppeneinlage. Wie auch bei Natur- und Seidentofu gibt es viele Räuchertofu- Sorten, die auf Bio-Qualität setzen. Vor- teil u.a.: Er wird dann aus gentechnikfreien Sojabohnen hergestellt und es werden keine künstlichen Zusatzstoffe, Aromen oder Geschmacksverstärker verwendet.
Der Allrounder: marinierter Tofu
Tofu gibt es schon seit über 2000 Jahren und seiner Legende nach soll ihn ein chi- nesischer Adeliger entdeckt haben. Von dort aus verbreitete er sich in Asien. In den westlichen Küchen tauchte er erst ab dem 19. Jahrhundert auf. Zwar gewann in den 1970er Jahren Tofu an Bedeutung, die breite Vielfalt an unterschiedlichen Geschmacksrichtungen entwi- ckelte sich jedoch erst in den letzen Jahren. Heute finden wir unendlich viele, marinierte Va- rianten (auch in Bio-Qualität), darunter mit Tomaten, Oliven, Kräutern, Nüssen, Zwiebeln, Mango und anderen Geschmackskompositionen. Von der Konsistenz ist er meistens etwas fester als der klassische Naturtofu: Ideal für die schnelle Küche!
Die Originelle: Tofuhaut
Eine wahre Spezialität! Tofuhaut, auch Yuba genannt, entsteht, wenn Sojadrink erhitzt wird. Sie wird anschließend abge- schöpft und frisch verwendet. Alternativ kann sie auch getrocknet oder eingefroren werden. Sie kann gebraten oder frittiert werden, z.B. als pflanzliche „Hähnchen- haut“-Alternative, gekocht als Zutat für Salate oder als eingeweicht als Wrap, gefüllt mit buntem, Gemüse.
Der Unbekannte: Stinktofu
Schon mal Stinktofu gerochen oder gar probiert? Es handelt sich hierbei um einen fermentierten Tofu, der vor allem in der chinesischen (Streetfood-)Küche auf dem Teller landet und im Geruch manche an „Harzer Käse“ oder alte Turnschuhe erinnert. Das liegt an der Fermentation für die Kräuter, Gemüsesäfte aber auch Fischsauce verwendet werden. Stinktofu ist damit nicht automatisch vegan (und auch sonst nicht jedermanns Geschmack). Meist wird er frittiert serviert, wodurch er außen knusprig und innen eine weiche Konsistenz aufweist.