Schutz der Ozeane: Wie gelingt er?

KYMA sea conservation & research engagiert sich für den Schutz der Meere. Was passiert bei der Feldarbeit? Was beobachtet der Verein?

Auf Forschungsreise. Foto: Robert Wittmer

KYMA sea conservation & research engagiert sich für den Schutz des Lebens in den Ozeanen. Was sie während ihrer Forschungsarbeiten beobachtet und wie du selbst mitmachen kannst, darüber sprechen wir mit der Co-Präsidentin der Organisation Sandra Ludescher.

KYMA-Co-Präsidentin Sandra Ludescher, Foto: KYMA

Ein großes Thema unserer aktuellen Ausgabe ist das Ehrenamt. Auch ihr sucht nach Freiwilligen. Sie können den Schutz der Meere und ihrer Lebewesen direkt miterleben. Eure Einladung: „Komm an Bord“. Was passiert bei eurer Feldarbeit?

Wir sammeln im Mittelmeer Daten über das Vorkommen und Verhalten von Meerestieren. Die Freiwilligen sind vollständig in den Forschungsalltag involviert: Sie halten Ausschau nach Delfinen, Walen, Meeresschildkröten und allen anderen Meerestieren und dokumentieren deren Verhalten. Zudem fischen wir auch Plastikmüll aus dem Meer und nehmen Gewässerproben, um die Mikroplastikverschmutzung zu erforschen.

Nur noch 7 Prozent der weltweiten Fischbestände sind nicht überfischt. Ihr warnt vor gravierenden ökologischen Konsequenzen. Was beobachtet und befürchtet ihr?

Die Überfischung führt dazu, dass ganze Nahrungsnetze kollabieren. Vor wenigen Monaten sind in Uruguay Tausende abgemagerte Pinguine, Meeresschildkröten und Seelöwen gestrandet. Nicht nur im Südwestatlantik hat die industrielle (und teils auch illegale) Fischerei zerstörerische Ausmaße angenommen. Menschen, die nicht auf Fisch als Nahrungsmittel angewiesen sind, können und sollten darauf verzichten. Am besten dauerhaft.

Streifendelfin. Fotocredit: Silvia Frey


Die Ozeane sind in vielerlei Hinsicht bedroht. Was ist besonders gefährlich?
Die bereits erwähnte Überfischung stellt sicherlich die größte Bedrohung dar. Aber auch die Klimakrise bringt die Ozeane aus dem Gleichgewicht. Für viele Meerestiere schrumpft der Lebensraum, weil sie auf kühle, nährstoffreiche Gewässer angewiesen sind. Seit 1985 haben die globalen Meerestemperaturen aber bereits um rund 1 Grad Celsius zugenommen. Hinzu kommen Verschmutzung, kommerzielle Schifffahrt, die drohende Gefahr des Tiefseebergbaus … Die Liste ist leider endlos.

Man kann sich von überall aus auch im Alltag fürs Meer einsetzen. Wie sieht das beispielsweise aus?
Mit unserem Konsumverhalten können wir einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für die Meere leisten. Pflanzliche Ersatzprodukte gibt es mittlerweile in beinahe jedem Supermarkt zu kaufen und das Angebot wächst täglich. Wieso empfindungsfähige Lebewesen wie Oktopusse, Krebstiere oder Fische töten und damit das Ökosystem Meer nachhaltig schädigen, wenn es auch anders – und genauso lecker – geht?

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INFO

KYMA sea conservation & research ist ein Meeresschutzverein aus Zürich. Mit einem eigenen Forschungsprojekt im Mittelmeer, Kampagnen- und Sensibilisierungsarbeit sowie viel ehrenamtlichem Herzblut setzt er sich seit 2019 dafür ein, den Meeresschutz tief an Land zu verankern. Aktuell steht das Thema Ökozid im Fokus: Mit einer Petition will KYMA dazu beitragen, dass die Zerstörung von Ökosystemen am internationalen Strafgerichtshof in den Katalog schwerer Verbrechen aufgenommen wird. Mehr dazu unter: kyma-sea.org

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