Aus dem Leben einer veganen Mutter
Geschichten von Feen und Elfen, von Freundschaften und von starken Mädchen – so in etwa sieht der Bücherstapel neben dem Bett meiner Tochter inhaltlich aus. Das sind freilich nur die Bücher, die wir aktuell lesen. Daneben platzt der Bücherkorb aus allen Nähten und der Stapel bei ihrem Papa ist auch nicht zu verachten.
Teilweise sind es Bücher, die ich schon als Kind gelesen oder vorgelesen bekommen habe und nur zu gerne an meine Tochter weitergebe. Es sind Geschichten wie das doppelte Lottchen und jede Menge Pferdeabenteuer. Ich lese meiner Tochter gerne vor, es gehört zu unserem allabendlichen Ritual und ich freue mich schon darauf, ihr endlich Bücher wie „Die unendliche Geschichte“, „Momo“ oder „Die Konferenz der Tiere“ vorzulesen. Diese drei gehören auch im Erwachsenenalter zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und letzteres beschäftigt mich, seitdem ich vegan lebe, immens. „Wir werden die Welt schon in Ordnung bringen! Wir sind ja schließlich keine Menschen!“, spricht hier der Elefant Oskar in Bezug auf den Ausgang der Konferenz zur Rettung der Welt. Der Mensch als Verursacher allen Leids und Übels? Ja, das ist meine Ansicht und ich glaube daran, dass die Kindheit das gesamte Leben prägt und dass Lesen und Vorlesen eng mit unserem Unterbewusstsein veknüpft ist. Ergo ist die richtige Wahl der Geschichten von großer Bedeutung. Klar, dass sich in der Bücherkiste meiner Tochter weder Zoo- und Zirkusbücher noch ach so idyllische Bauernhofgeschichten finden lassen. Stattdessen lese ich ihr von tiefen Freundschaften vor, von gegenseitigem Respekt sowie Kindern und Tieren, die selbstbestimmt leben dürfen und auch in andere Welten reisen. Besonders gut gefallen hat uns beiden „Die Reise nach Veganien“ von Katharina Kuhlmann. Hier lebt das Mädchen Frida seit Geburt an vegan und wächst bei seinen Großeltern auf – immer an seiner Seite ist eine Hündin und ein sprechendes Schweinchen namens Mona. Für Frida ist das Vegansein völlig normal und so liest sie ihrem Schwein Mona von einem Land vor, in dem Tiere völlig unbeschwert leben dürfen, ohne je gegessen zu werden. Ob der Flut an Kinderbüchern, die zwar Tierthemen behandeln, aber eben leider auch oft Tiere degradieren, bin ich über solche Schmankerl sehr froh. Und erweitere meine To-do-Liste um einen neuen Punkt: Ein Kinderbuch schreiben.
Auf dass viel mehr gelesen wird.
Kim Schumacher ist Mutter einer vierjährigen Tochter und lebt seit 2013 vegan. Sie ist Redakteurin des Veggie Journals und berichtet regelmäßig aus ihrem veganen Familienalltag. Gemeinsam mit Tochter und Hündin lebt Schumacher in München.