Aus dem Leben einer veganen Mutter
„Nie wieder!“ schwor ich mir beim letzten Kindergeburtstag meiner Tochter. Auf meinem Schoß saß ein weinerliches Mädchen aus ihrer Kindergartengruppe, auf der Bank neben mir ein ratloses Kind und mir gegenüber meine Tochter, die sich mit einem weiteren Geburtstagsgast ein Battle der allerfeinsten Sorte lieferte.
Grund für diesen Streit war ein Spiel, das eigentlich für allgemeine Heiterkeit sorgen sollte, aber irgendwie ausgeartet war. Bevor sich aber nun die beiden vierjährigen Damen die Köpfe einschlugen, griff ich ein und setzte die beiden weit auseinander. Ich redete mit Engelszungen auf meine bockige Tochter ein, blickte verstohlen auf die Uhr und hoffte auf ein baldiges Ende der Party.
Wie heißt es noch so schön? Hinterher ist man immer schlauer. Hatte ich mir doch eine wunderschöne Gartenparty vorgestellt und die Nacht zuvor mit dem Basteln von Indianerschmuck, Backen und Nähen verbracht. Was war nur schief gelaufen? Das Fazit meines Grübelns war: Ich ganz alleine mit fünf vierjährigen – also vorpubertären – Mädchen ist keine gute Idee, und so beschloss ich, beim nächsten Kindergeburtstag die Eltern mit einzuladen.
Zum Glück konnte ich mich ein Jahr später noch an meinen eigenen Vorsatz erinnern. Zwar spielte am Geburtstag das Wetter nicht mit und wir verbrachten den größten Teil der Feier in meiner winzigen 2,5-Zimmer-Wohnung, aber es war einfach großartig. Das Ganze glich eher einer wirklich fetten WG-Party als einer Kindergeburtstagsfeier unter dem Motto „Dinosaurier“. Nur eben mit Topfschlagen, Maskenbasteln und Seifenblasen. Mangels einer größeren Essgelegenheit habe ich das Kinderzimmer mit einer Picknickdecke und vielen Kissen zur Kuchenzone erklärt. Und siehe da, jeder benahm sich, bröselte nicht mehr als nötig und hatte einfach Spaß – einzig der Hund lag in sicherer Entfernung unter dem Küchentisch und fragte sich vermutlich, wann das Brimborium endlich ein Ende hat.