Guacamole ist lecker – aber die Avocado kann mehr. Ihr steiler Weg von der verrufenen Fett-Frucht zum vielseitigen Superfood für alle Veggie-Herzen!
Ihren Ursprung hat die botanisch zu den Beeren gehörende „Butterfrucht“ in Südmexiko, wo sie bereits vor 10.000 Jahren verzehrt wurde. Die dortigen Nahua-Völker, zu denen ab dem 14. Jahrhundert auch die Azteken gehörten, gaben ihr den Namen „ahuacatl“, was – nebenbei erwähnt – nicht nur die Frucht bezeichnete, sondern auch das Wort für „Hoden“ war. Unsere spanischen Nachbarn verbreiteten sie über die Welt, bis sie Anfang des 20. Jahrhunderts dann endlich auch rund ums Mittelmeer angebaut wurde. Beim Namen benutzten die Importeure einfach das ähnlich wie „ahuacatl“ klingende Wort „abogado“, auch wenn dieses im Altspanischen eigentlich Anwalt bedeutet. Davon leitet sich auch der deutsche Name „Avocado“ ab. Und die Nachfrage nach ihrem cremigen Fleisch steigt und steigt.
Während die FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) im Jahr 2004 eine weltweite Produktion von 2.583.226 Tonnen Avocados ermittelte, war es 2013 mit 4.717.102 Tonnen bereits fast die doppelte Menge. Doch wen wundert’s, gilt die grüne Frucht unter vielen Veggies doch schon lange als must-eat – und das aus gutem Grund! Ja, sie enthält viel Fett, doch in diesem Fall ist es mehr Freund als Feind. Ihr Verzehr ersetzt auf gesündeste Weise das Essen von Wurst, Käse oder Margarine – den wahren Fett-Biestern. Während letztere unter anderem das Risiko für Gefäßerkrankungen erhöhen und zu einem Anstieg des schädlichen LDL-Cholesterins führen, unterstützt das Fett der Avocado das Herz-Kreislauf-System, hilft beim Zell- und Gehirn-Aufbau, verbessert den Stoffwechsel und dient als Träger für die fettlöslichen Vitamine A, D, E sowie K.
So schleicht sich das gesunde Kerlchen in immer mehr Küchen, auf immer mehr Teller und: in immer mehr Gänge. Während die absoluten Neulinge lediglich an den leckeren Dip für Nachos & Co. denken, weiß der ambitionierte Avocado-Kenner für jeden seiner Gänge die passende Verwendung: cremig im Süppchen, kräftig gefüllt oder gar mit Pistazien und Vanille gepaart im Dessert (Rezepte auf den folgenden Seiten). Jawohl, selbst vor süß macht die auch als „Butterbirne“ bezeichnete Frucht schon lange keinen Halt mehr. Angefangen hat es hierzulande wohl mit einer überraschenden, rein pflanzlichen Mousse au Chocolat. Hauptzutat? Genau: Das grüne Wunder! Einfach mit ein paar Esslöffeln Kakao, etwas Agavendicksaft und Vanille pürieren – fertig ist die gesunde Schoko-Freude. Seitdem finden sich täglich neue Einsatzmöglichkeiten für die Avocado, vom saftigen Kuchen bis zum erfrischenden Eis am Stiel (siehe Seite 52). (…)
Den ganzen Artikel sowie viele leckere Rezepte mit Avocado gibt es ab Seite 44 in der April/Mai-Ausgabe 2016, die Sie hier bestellen können. Alle Hefte schicken wir Ihnen portofrei zu.