Medien-Tipps: Es ist höchste Zeit!

Wie steht es eigentlich um unseren Planten und seine Bewohner*innen? Jedes der hier vorgestellten Medien befasst sich mit dieser Frage auf unterschiedliche Weise. Ernährung, Klima, Umwelt, das Design und Redesign der Natur – ob wir handeln oder nicht: So wie bisher, wird es in keinem Fall weitergehen …

 

„Amerikanische Verhältnisse“ werden hierzulande häufig angeführt, als die Beschreibung eines Zustands, den es zu vermeiden gilt. Die Zustände in puncto Ernährungsgewohnheiten in den USA zeigt der Film „Eating you alive“. Betroffene wie Fachleute, berichten hier einstimmig von ihren Erfahrungen. Die Amerikaner*innen essen immer mehr Fett, Zucker, Salz und Kohlenhydrate sowie Tierprodukte in rauen Mengen. Dies steht im Zusammenhang mit Herz-Kreislauferkrankungen,Typ-2-Diabetes, Osteoporose und bestimmten Krebsarten. Mensch frisst sich buchstäblich zu Tode, von Tier und Umwelt ganz zu schweigen. Eigentlich nichts neues, das Bewusstsein scheint jenseits des großen Teiches aber ein etwas anderes zu sein. Das versucht der Film zu ändern und propagiert, gemäß seines Titels, sich mit Hilfe einer pflanzlichen Vollwertkost „lebendig zu essen“. Übrigens: Die Außenperspektive auf „Amerikanische Verhältnisse“, ist keinerlei Grund zur Überheblichkeit. Die Zahlen mögen in den USA noch schwerer wiegen, aber auch in Deutschland ist bereits mehr als jede*r zweite Erwachsene übergewichtig.

Paul David Kennamer Jr., Eating You Alive NewKSM Cinema, DVD, 14,99 €

„Zurück zur Natur“ ist laut Wörterbuch eine „Wendung, die gegen eine als negativ empfundene technisch-zivilisatorische Entwicklung gerichtet ist“. In einer Zeit, in der Geo-Engineering, Klimawandel und Digitalisierung bis in die Landwirtschaft das Geschick des Planeten und seiner Bewohner*innen bestimmen, scheint dies eine begründete Forderung. Was aber, wenn sich das Ziel der Natürlichkeit selbst in ein technisches, ganz und gar unnatürliches Projekt verwandelt? Ist die „Wiederherstellung der Natur“ nicht in sich völlig widersprüchlich?
„Hysteria“ von Eckhart Nickel zeichnet das Bild einer Gesellschaft, in der genau diese Transformation bereits vollzogen ist, ohne das ihre Mitglieder davon etwas wüssten. Der Roman arbeitet sich entlang dieser Fragestellung aus der Perspektive des Protagonisten Bergheim. Dessen Hypersensibilität ermöglicht es ihm die künstliche Natürlichkeit zu durchschauen, wodurch er sich in ein politisch-kriminelles Geflecht aus Schein und Sein, Kultur und Natur verstrickt. Nominiert für den deutschen Buchpreis.

Eckhart Nickel, Hysteria Piper, 22,00 €

Der Planet wird heißer und mit ihm auch die Diskussion darüber. Schon jetzt müssen wir uns darauf einstellen, dass uns gewaltige Veränderungen erwarten und bereits im Gange sind, selbst wenn es morgen zu einer 180-Grad-Wende käme. Das 1,5-Grad-Celsius-Ziel ist das absolute Best-Case-Szenario, die Auswirkungen wären trotzdem katastrophal. Der Klimawandel und seine Folgen sind seit ca. 40 Jahren bekannt. Seitdem hätte man handeln können, ja müssen. Ein internationaler Klimavertrag war 1989 zum Greifen nah. Warum es nicht dazu kam, schildert der Autor Nathaniel Rich so minutiös und plastisch, dass die New York Times eine komplette Ausgabe für seine Reportage „Losing Earth“ zur Verfügung gestellt hat. Im April ist diese nun auch in deutscher Übersetzung erschienen. „In den Rückspiegel schauen um die Gegenwart zu verstehen“, wie die Kolleg*innen vom Deutschlandfunk zu sagen pflegen. Es bleibt keine Zeit zu verlieren!

Nathaniel Rich, Losing Earth Rohwolt, 22,00 €

Wochenende, Regen, Couch? Guckst du das: „Unser Planet“, die erste von Netflix produzierte Naturdokumentation ist eine Mini-Serie der Superlative. Über 600 Personen waren an der Produktion beteiligt, vier Jahre lang wurde in 50 Ländern gedreht. Das Ergebnis ist schlichtweg beeindruckend. Bildgewaltig und unaufgeregt vermittelt die Serie in acht, nach Lebensräumen gegliederten, Episoden die gigantischen Zusammenhänge zwischen unterschiedlichsten Regionen und dem Klima, die atemberaubende Schönheit der Natur, aber auch deren Zerstörung und ihr Regenerationspotential. Bilder in unglaublicher Qualität zeigen Lebensräume, Tiere und Verhaltensweisen die du (so) vorher noch nie gesehen hast. Das beste Argument um auch den letzten Zweifelnden klar zu machen, das eine grüne Wende stattfinden muss. Jetzt. Konkrete Ansätze dazu liefert der WWF als Partner des Projekts. Muss man gesehen haben.

Alastair Fothergill, Our Planet / Unser Planet Netflix

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