Heute möchte ich dir das Rezept „Arme Ritter“ aus meinem neuen Buch „Butterkuchen und Quittenbrot – Omas Schätze vegan interpretiert“ vorstellen. Die Armen Ritter waren sozusagen Omas „Das-geht-immer-irgendwie-Rezept“, denn die möglichen Zutaten hatte sie immer im Vorrat.
Kein Problem also, wenn die Enkel überraschend zum Mittagessen kamen! Schnell holte sie ihr Graubrot (war kein Brot mehr da, nahm sie einfach Zwieback) aus dem alten Brotkasten, tunkte einige Scheiben in Eiermilch und briet diese in reichlich Butter aus. Noch heiß bestäubte sie die Armen Ritter mit Puderzucker, und wenn man Glück hatte, öffnete sie dazu ein Glas Pflaumenmus …
Heute liebe ich Arme Ritter noch immer, allerdings wird die Eiermilch durch Tofumilch ersetzt, und ich verwende meistens die übrig gebliebenen Brötchen vom Frühstück. Getoppt wird die süße Leckerei mit frischen Früchten der Saison oder mit im Winter mit frisch gekochtem Apfelmus!
Zutaten:
250 g Obst (z.B. Himbeeren und Brombeeren)
200 g Seidentofu (erhältlich im Bioladen, alternativ kann auch weicher Natur-Tofu verwendet werden)
125 ml Sojamilch (Vanille)
4 Brötchen (optional glutenfrei)
2–3 EL Margarine Puderzucker zum Bestäuben
2 EL Zucker
4 TL Marmelade
Zucker und Zimt nach Geschmack
Zubereitung:
Das Obst waschen, evtl. in Stücke schneiden, mit der Marmelade verrühren und zur Seite stellen. In einer Schüssel den Tofu, die Sojamilch und den Zucker mit einem Pürierstab aufschlagen, die Konsistenz sollte cremig sein (falls der festere Natur-Tofu verwendet wird, evtl. etwas mehr Pflanzenmilch zufügen). Die Creme in einen tiefen Teller geben. In einer Schale Zucker mit Zimt mischen. Die Brötchen halbieren und flach drücken. Die Scheiben von beiden Seiten in die Tofumilch tauchen und abtropfen lassen.
In einer Pfanne die Margarine erhitzen und die Brötchenscheiben von beiden Seiten anbraten. Jeweils ca. 1 TL Zimtzucker auf jede Hälfte streuen, wenden und karamellisieren lassen. Mit den nun oben liegenden Seiten ebenso verfahren. Achtung, der Zucker brennt schnell an!
Arme Ritter auf Teller legen, mit Puderzucker bestäuben und mit dem Obst sowie der restlichen Tofucreme (evtl. nach Geschmack süßen) servieren.
Dieses Rezept stammt aus:
Helene Holunder
Butterkuchen und Quittenbrot
Omas Schätze vegan interpretiert
Thorbecke Verlag
136 Seiten, 20 €
Weitere Rezepte, Inspirationen und Anekdoten rund um die Themen Backen, Kochen und Familienleben findest du auf Helene Holunders Blog helene-holunder.de. Ihre Liebe zum Kochen und Backen verdankt Helene ihrer Oma, in deren Küche sie viele Nachmittage verbrachte. In Butterkuchen & Quittenbrot findet man alte Klassiker vegan interpretiert, die an eben solche Tage erinnern und einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: von Hefeschnecken und Frankfurter Kranz bis hin zu süß-sauren Gurken. Wem übrigens die ein oder andere Frage zum Thema „Veganisieren“ auf der Zunge brennt, der findet auf Helenes Blog unter „Frag Helene“ Antworten. Viel Spaß!