Muss man als Veganer*in auf die kulinarischen Köstlichkeiten des Lebens verzichten? Keineswegs! Kochbuchautor, Food-Blogger und Start-up Gründer Alexander Villena im Interview über veganisierte Klassiker und genussvolles Essen – auch während einer Diät.
Interview: Xenia Waporidis
76.000 Follower*innen auf Instagram bestaunen deine Kochkünste. In deinem jüngst erschienen Kochbuch „Gönn dir!“ findet man zahlreiche vegane Köstlichkeiten. Was geht dir durch den Kopf, wenn es mal wieder heißt: „Veganer essen doch nur Salat!“
Alex: Ich war zu Beginn nicht anders! Es ist für jeden, der sich nicht mit dem Thema vegane Ernährung auseinandergesetzt hat, erst einmal eine große Herausforderung. Aber es gibt ja gute Kochbücher, die die Menschen vom Gegenteil überzeugen. (grinst)
Dein Vater stammt aus Peru und deine Mutter aus Österreich. Kulinarisch gesehen bist du vermutlich ziemlich vielseitig aufgewachsen. Was ist bei euch auf dem Teller gelandet?
Alex: Mütterlicherseits gab es immer die beliebten Österreichischen Klassiker. Sei es jetzt Kaiserschmarrn, Wiener Schnitzel oder cremiges Geschnetzeltes. Väterlicherseits ging es schon etwas exotischer zu. Guacamole, scharfe Salsas oder leckere Reisgerichte kamen dank ihm auf den Tisch.
War es schwierig, die Lieblingsgerichte aus deiner Kindheit zu veganisieren?
Alex: Klar, ein paar Fehlversuche sind gang und gäbe. Vor allem, wenn man das erste Mal versucht, etwas Anspruchsvolles wie Kaiserschmarrn zu veganisieren. Aber meine Tester*innen, also z.B. die Kollegen*innen meiner Freundin, haben ehrlich gesagt oft nicht gemerkt, dass ein Großteil der Gerichte, die sie testen, vegan sind. (lächelt)
Lass uns über deine App „feastr“ sprechen. Mithilfe dieser App sollen Nutzer*innen ihr Traumgewicht leichter erreichen, wie z.B. durch personalisierte Ernährungspläne und gesunde Rezepte …
Alex: Genau. Bei feastr sind wir momentan drei Gründer. Wir haben uns damals bei einem großen Sport-Start-up kennengelernt. In der Zeit haben wir uns dann noch intensiver mit dem Thema Ernährung beschäftigt und bemerkt, dass es keine App gibt, die für uns praktikabel ist. So ist dann die Idee zu feastr entstanden. (lächelt)
In der „feastr“-App geht es aber vor allem um Diäten und Gewichtsabnahme. Deine Rezepte sehen oft deftig aus, wie z.B. deine verschiedenen Burger-Variationen mit Schnitzel oder Jackfruit, meistens getoppt mit Mayonnaise oder Aioli. Wie passt das zusammen?
Alex: Meiner Meinung nach bedeutet Diät nicht gleich Verzicht. Uns, den Gründern von feastr, war es wichtig, dass man bei einer Diät auf möglichst nichts verzichten muss. Genussvolles Abnehmen lautet die Devise. Es hat natürlich auch den Vorteil, dass man länger am Ball bleibt, weil man Dinge isst, die einem besonders gut schmecken. Das bedeutet natürlich nicht, dass es Sinn ergibt, jeden Tag Burger, Pizza und Schnitzel zu essen, wenn man abnehmen möchte. Aber ab und zu ist das durchaus im erlaubten Rahmen.
Wenn es ums Abnehmen geht, schwören einige auf das Verhältnis: 70 Prozent gesunde Ernährung, 30 Prozent Sport. Wie lautet dein persönliches Erfolgskonzept für eine gesunde Gewichtsabnahme?
Alex: Ich gehe sogar eher davon aus, dass es 80 Prozent Ernährung und 20 Prozent Sport sind. Um abzunehmen, ist die richtige Ernährung eine Notwendigkeit. Sport ist kein Muss, aber jeder Sport, der dem Körper guttut, ist beim Abnehmen förderlich. (lächelt)
Info:
Deftige Burger, Kaiserschmarrn, Lasagne oder Jackfruit-Gulasch – Foodblogger und Start-up Gründer Alexander Villena weiß, wie man vegane Gelüste stillt. In seinem Kochbuch „Gönn dir!“ lassen sich zahlreiche köstliche Rezepte von Speisen finden, bei denen sicherlich viele annehmen, sie müssten darauf als Veganer*in verzichten. Alex Villenas Motto lautet: Man verzichtet auf nichts und tut damit sich selbst und seiner Umwelt was Gutes. Stimmen wir zu!
Du willst mehr von Alex sehen? Dann schau doch mal auf seinem Instagram-Profil @free_athlete vorbei. Mehr Infos zu seiner App „feastr“ findest du unter www.feastr.de.