Fett macht fett und Öl macht … ölig?

Ancel Keys ist schuld. Der amerikanische Wissenschaftler trug mit seiner „Sieben-Länder-Studie“ zum Auftreten von Herzkrankheiten maßgeblich dazu bei, dass Fette und Öle, besonders die mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, panisch vom Speiseplan der westlichen Weltbevölkerung gestrichen und durch kohlenhydratreiche Nahrung ersetzt wurde. Diabetesraten explodierten, da nun stärkehaltiges Brot, Nudeln sowie Produkte bevorzugt wurden, die zwar einen niedrigeren Fettgehalt, dafür aber zugesetzte Zuckerarten enthielten. Der falsche Schluss beruhte hingegen auf einer zu engen Betrachtungsweise der gesammelten Daten: Nicht (gesättigte) Fette waren die Übeltäter, sondern tierische Fette!

Her mit dem Donut!?
Bevor man sich aber nun durch eine 20-er-Box Donuts mit Fettglasur futtert, sollte man die ernährungsphysiologische Zusammensetzung einzelner Fette und Öle betrachten. Donuts enthalten leider wie andere leckere Fertigbackwaren große Mengen schädlicher Transfettsäuren, die bei der teilweisen Härtung beziehungsweise Erhitzung von Pflanzenölen entstehen. Von Natur aus sind sie allerdings auch im Fleisch von Wiederkäuern sowie Produkten aus deren Milch zu finden – Veganer liegen hier also mit der Nase vorn. Durch Transfettsäuren verstopfte Arterien wird man bei ihnen nur selten finden, eine vollwertige vegane Ernährung vorausgesetzt.

Gute Fette, schlechte Fette
… und wo bleiben jetzt die angekündigten positiven Eigenschaften von Fetten und Ölen!? Na, in gesunden pflanzlichen Vertretern wie Olivenöl, Rapsöl, Kokosöl und Leinöl. Sie enthalten einen hohen Anteil an einfach oder mehrfach ungesättigten, beziehungsweise Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Deren gesundheitsfördernde Wirkung ist zum Teil gewaltig: Der Blutdruck wird gesenkt, wichtige Hirn- und Herzfunktionen gestärkt, Zellmem-branen verjüngt. Das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren in der Ernährung sollte dabei keinesfalls mehr als 1:5 betragen, da die Arachidonsäure in letzteren mit Arthrose in Verbindung gebracht wird und daher mit einer gewissen Vorsicht zu genießen ist.

Schon (un-)gesättigt?
„Gesättigt“ bedeutet im Fall von Fetten leider meist nichts Gutes: Diese spezielle Unterart zählt nicht zu den „essenziellen“ Fettsäuren – der Körper kann sie also selbst aus Nahrungsbestandteilen wie Milch oder Butter extrahieren – und begünstigt Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Während der Anteil dieser Fettsäuren in der Ernährung relativ gering bleiben sollte, darf man bei den einfach oder mehrfach ungesättigten Vertretern (zu ihnen zählen übrigens auch Omega-3- und Omega-6!) beherzt zugreifen. Nüsse, Olivenöl und pflanzliche Margarine helfen also, den gesamten Stoffwechsel gesund zu halten. Doch wie kann es nun sein, dass Kokosfett und -öl trotz des hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren derzeit DER

Hype bei Gesundheitsbewussten ist?
Ja, richtig gelesen! Die Zusammensetzung der Kokosnuss widerspricht fast allem bisher Gesagten zum Thema gesunde Fette, besteht sie doch zu 90 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Die Lösung: Es handelt sich hierbei um mittelkettige Fette, die vom Körper extraschnell verstoffwechselt werden, ohne sich vorher an den Hüften festzusetzen. Zusätzlich wirkt das Kokosfett entzündungshemmend, antibakteriell und kämpft gegen Alzheimer & Co. Die Avocado liefert wie die Kokosnuss einen extrem hohen Nährstoff- und Fettgehalt, dieser ist allerdings großteils ungesättigt. Mit diesen geradezu magischen Eigenschaften machen sie nicht nur von innen, sondern auch von außen gesund und schön – als feuchtigkeitsspendende Haar- und Gesichtsmaske, Körperöl und, und, und …

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