Ein stiller Moment für dich, eine gemütliche Sitzunterlage und ein spannendes Buch. Was gibt es besseres? Wir haben vier schöne Literatur-Tipps für dich …
Der Baum erstrahlt in voller Pracht, Lichter funkeln überall, aus dem Ofen duftet es verführerisch – Weihnachten ist ein Fest, reich an Eindrücken, Dekoration, Essen, Trinken und Bräuchen. Wir lassen es uns gutgehen und das ist auch gut so. Weihnachten steht aber auch wie kein anderer Tag im Jahr für den Überfluss, in dem wir leben. Vor allem um der unnötigen Verschwendung von Ressourcen aller Art etwas entgegenzusetzen, hat Alexandra Achenbach das Buch „Zero Waste Weihnachten“ zusammengestellt. Darin sammelt sie neben beeindruckenden Zahlen rund um das Weihnachtsfest allerhand Ideen, Gedanken und Bastelanleitungen für die Dekoration von Baum, Tafel und mehr. Vieles darf als Anregung zum Abändern, Weiterdenken und Weiterbasteln verstanden werden. Kleine Geschenkideen wie Rezepte, die leider nicht immer vegan sind, können auch von Vegan-Neulingen problemlos umgewandelt werden. Ein schöner Anstoß zum bewussten Feiern und Konsumieren.
Alexandra Achenbach
Zero Waste Weihnachten
Frech, 144 Seiten, 16,99 €
Klimawandel, Welthunger und Überbevölkerung auf der einen Seite, Verschwendungssucht, Wachstumsstreben und politischer Unwille auf der anderen. Wir bewohnen diese Welt, als ob es kein Morgen gäbe. Für das Leben vieler Menschen ist es tatsächlich irrelevant wie das Morgen, wie die Welt in 20, 50 oder 100 Jahren aussehen wird. Dieser Zeitraum liegt außerhalb ihrer Lebenserwartung. Anders aber für die Kinder von heute und die Enkel von morgen. Was für eine Welt wollen wir ihnen hinterlassen, mit welchen Problemen werden sie konfrontiert sein? Wolf Schneider, selbst mehrfacher Großvater, vielfach ausgezeichneter Journalist, ehemaliger Chef von „Stern“, „Welt“ und der Henri-Nannen-Schule für Journalismus hat einen dringlichen Weckruf verfasst: „Denkt endlich an die Enkel!“ Auf nur 80 Seiten zeichnet er die schonungslose Bilanz einer Menschheitsgeschichte, die nur ein Ziel zu kennen scheint: Selbstzerstörung.
Wolf Schneider
Denkt endlich an die Enkel!
Rowohlt, 80 Seiten, 8,00 €
Manche würden Madeleine Alizadeh, besser
bekannt als „dariadaria“ vielleicht als Tausendsassarin bezeichnen. Sie selbst würde wahrscheinlich antworten, sie mache nur das, was sie glücklich macht. Seit neun Jahren schon lässt sie eine wachsende Fangemeinde an ihrer persönlichen Entwicklung teilhaben und versucht dadurch, für andere Vorbild und Inspiration zu sein. Nachhaltigkeit, Veganismus, Mode und Selbstliebe sind die wiederkehrenden Motive, zwischen denen sich die mittlerweile 30-jährige Wienerin bewegt. Zuerst mit ihrem Blog, jetzt mit ihrem Label und Podcast. In „Starkes weiches Herz“ hat sie nun ihre zum Teil schmerzhaften und zugleich bestärkenden Erfahrungen zusammengetragen, erzählt Persönliches und greift zur Erklärung der alltäglichen psychologischen Mechanismen und Stolpersteine auf renommierte Fach- und Ratgeberliteratur sowie diverse Onlinequellen zurück. Ein unaufgeregter und unkomplizierter Ansatz, um dich, die Menschen in deiner Umgebung und die Beziehungen dazwischen besser zu verstehen. Ohne Geschwurbel und Fachchinesisch sondern mit viel Offenheit, Hingabe und Empathie.
Starkes weiches Herz
Madeleine Alizadeh
Ullstein, 304 Seiten, 18,00 €
Paris, am Gare d’Austerlitz begegnen sich zwei Mädchen die unterschiedlicher kaum sein könnten. Lou, gerade erst 13, der die Welt aufgrund ihrer außergewöhnlichen Intelligenz eigentlich offen steht, die diese aufgrund ihrer alltäglichen Banalitäten aber nicht so recht verstehen kann, und No, die mit ihren 18 Jahren schon zu viel erlebt hat und von der Welt vergessen worden zu sein scheint. Was als Referatsprojekt für die Schule beginnt, entwickelt sich zu Lous Projekt, No zu retten. Ein Projekt mit wenig Aussucht auf Erfolg in einer Welt, die Erwachsene mit Sätzen erklären wie: „Die Dinge sind, wie sie sind.“ Mit „No & Ich“ hat Delphine de Vigan einen viel beachteten Roman vorgelegt, über Freundschaft und den Willen, die Welt verändern zu wollen. Mehrfach ausgezeichnet und in 15 Sprachen übersetzt, erschien die letzte Ausgabe in einer leinengebundenen Schmuckausgabe im Handtaschenformat zum Verschenken und Selberlesen.
No & Ich Delphine de Vigan
Knaur, 256 Seiten, 12,00