Das war die erste Reaktion seines Vaters, als der griechische Kochbuchautor Dimitrios Georgiadis vor drei Jahren verkündete, dass er ab jetzt vegan lebe. Wie er klassische griechische Speisen in seinem Kochbuch „Nóstimo“ veganisiert und was der Rest seiner Familie davon hält, erzählt er uns im Interview.
Von: Xenia Waporidis
In deinem Kochbuch „Nóstimo“ veganisierst du griechische Klassiker wie Gyros, Zaziki oder Spanakopita. Wie hast du das geschafft?
Das ist mein kleines Geheimnis. (lacht) Spaß beiseite! Durch meine fast dreijährige Erfahrung in der veganen Küche habe ich viel ausprobiert, um die klassisch-griechischen Speisen so nah wie möglich ans Original zu bringen. Das war ehrlich gesagt manchmal gar nicht so einfach und ich musste wirklich viel testen. Aber ich bin mir sicher, dass es mir sehr gut gelungen ist.
Gibt es bestimmte Gewürze, die dabei besonders wichtig sind?
Neben Salz und Pfeffer darf Oregano in der griechischen Küche auf keinen Fall fehlen. Es ist fast in allen Gerichten eins der wichtigsten Gewürze. Was für mich aber den Geschmack Griechenlands erst wirklich ausmacht, ist Olivenöl. Und davon nicht zu wenig! (grinst)
Meine Ernährungsumstellung von vegetarisch auf vegan war damals ein kultureller Schock für meine Eltern. Mein Vater ist Perser und meine Mutter Griechin. Es gab also oft Fleisch!
Bei mir war es sehr ähnlich! Meine Familie war auch nicht begeistert von meiner neuen Ernährungsweise. „Wie kann ein Grieche kein Fleisch mehr essen?“ Das war der erste Satz, den mein Vater zu mir sagte. Ich hatte anfangs schon etwas damit zu kämpfen, bis sie akzeptierten, dass ich mich pflanzenbasiert ernähre, obwohl ja so einige Rezepte von Grund auf schon vegan sind in Griechenland.
Besonders konfliktreich erweisen sich Geburtstage oder Feiertage in meiner Familie. Das typisch griechische Weihnachtessen z.B. geht ja normalerweise nicht ohne Spanferkel oder Truthahn. Was kommt bei euch an Weihnachten auf den Tisch?
Da wir über das Jahr verteilt sehr oft griechisch-vegan kochen und meine Frau Deutsche ist, kommt bei uns an Weihnachten meistens klassische deutsche Gerichte auf den Tisch. Letztes Jahr gab es bei uns ein veganes Drei-Gänge-Menü. Die Vorspeise bestand aus einer „Schwammerl-Suppe“ (Anm. d. Redaktion: Pilzsuppe) mit Kartoffelpüree. Als Hauptgang gab es vegane Rouladen mit Klößen und Rotkohl. Die Nachspeise war ein veganes Tiramisu. (lächelt)
Gibt es etwas, was du dir von deinem Kochbuch erhoffst?
Zuerst einmal möchte ich mit meinem Kochbuch „Nóstimo“ zeigen, dass griechische Küche auch in veganer Form extrem lecker schmeckt und für jeden leicht nachzukochen ist. Somit kann sich jede*r ein Stück Griechenland in seine Küche holen.
Klasse!
Außerdem ist es mir eine Herzensangelegenheit, mit dem Verkauf meines Kochbuchs soziale Projekte zu unterstützen. Wir spenden einen Teil der Einnahmen an den ehrenamtlichen Verein „griechische Fellnasen e.V.“, welcher sich darum kümmert, Tierheime zu bauen, Tiere aufzupäppeln, zu kastrieren und zu vermitteln. (lächelt)
Info:
Die griechische Küche ist nicht veganisierbar? Weit gefehlt! In „Nóstimo“ zeigt Kochbuchautor Dimitrios Georgiadis mit der Unterstützung seiner Tochter Angelina Georgiadis viele typisch griechische Speisen und kommt dabei ganz ohne tierische Zutaten aus. Mehr Infos zum Kochbuch gibt es auf dem Blog www.griechisch-vegan.de oder auf dem Instagram-Channel @nostimo_kochbuch.