Gestern noch Blaubeeren gekauft, die heute schon traurig und runzelig in der Schale liegen? Gerade bei wärmeren Temperaturen sind manche Obstsorten sehr zart besaitet, wollen an richtiger Stelle und wohltemperiert gelagert und möglichst schnell gegessen werden. Mit diesen Tipps bleiben Früchte länger frisch, saftig und behalten den nötigen Biss.
Blaubeeren
Blaubeeren gehören ebenso wie Erdbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren zu den empfindlichen Gesellen unter den Früchten. Bei Zimmertemperatur halten sie sich meist nur einen, höchstens zwei Tage und laufen dann Gefahr, schrumpelig oder faulig zu werden. Beeren sollten daher möglichst kühl gehalten und am besten im untersten Fach des Kühlschranks (hier ist die Temperatur am niedrigsten) gelagert werden. Früchte, die bereits Dellen oder matschige Stellen aufweisen, sofort aussortieren um die übrigen Früchte nicht „anzustecken“. Wer sich den Bauch schon vollgeschlagen hat und nicht weiß wohin mit den restlichen Beeren, der kann sie entweder gesammelt einfrieren oder eine Eiswürfelform mit Beeren und Wasser füllen und sich später über eine hübsche Erfrischung freuen.
Kirschen
Kirschen wenn möglich direkt verspeisen und höchstens zwei Tage im Kühlschrank lagern. Wie auch bei Blaubeeren gilt hier: beschädigte Exemplare aussortieren! Der Stiel der Kirsche verhindert außerdem das Eindringen von Bakterien in die Frucht und sollte deshalb erst kurz vor dem Verzehr entfernt werden.
Weintrauben
Weintrauben sind bei Zimmertemperatur bis zu vier Tage lang haltbar, im Kühlschrank noch um einiges länger. Um die natürliche Schutzschicht zu bewahren, sollte man sie erst kurz vor dem Verzehr waschen, denn der leicht weißliche Film ist ein natürlicher Fäulnis-Schutz. Gerade im Sommer sorgen gefrorene Weintrauben übrigens für einen angenehmen Frischekick und machen sich gut als Eiswürfel-Alternative in Getränken.
Rhabarber
Die säuerlichen Rhabarberstangen hält man frisch, indem man sie in ein leicht angefeuchtetes Küchen- oder Krepptuch eingewickelt im Kühlschrank lagert. So bleibt das Knöterichgewächs mehrere Tage lang knackig und saftig. Wer Rhabarber kauft und nicht selbst erntet, erkennt frische Stangen daran, dass die Schnittstellen noch leicht feucht sind.
Avocado
Obwohl die Avocado dank ihres Geschmacks eher wie ein Gemüse daherkommt, ist sie im botanischen Sinn ein Obst. Noch harte und unreife Avocados sollten bei Zimmertemperatur weich werden und möglichst nicht in der Nähe von Äpfeln oder anderem Obst, das es gerne etwas kälter mag, gelagert werden, da Avocados Ethylen absondern und damit den Reifeprozess ihrer Nachbarn beeinflussen können.
Zitrone
Schwer hat man es mit der Zitrone, denn sie macht ihrem sauren Geschmack alle Ehre: Wird sie zu kühl gelagert, verliert sie an ihrem charakteristischen Aroma, im Obstkörbchen setzt sie allerdings schnell Schimmel an oder wird steinhart. Um die ätherischen Öle beizubehalten, sollte sie einzeln gelagert werden, sodass sie atmen kann. Aber auch in einem Wasserbad fühlen sich Zitronen, wie auch Limetten sehr wohl. Ein großes Gefäß mit kühlem Wasser, das täglich gewechselt wird und die Früchte vollständig bedeckt, hält die Zitronen für mehrere Tage frisch und saftig. Zu guter Letzt kann auch Seidenpapier Wunder wirken. Einfach locker um die Zitrone wickeln und diese an einem kühlen Ort lagern, wodurch sie bis zu mehreren Wochen haltbar ist.
Exotische Früchte
Mango, Ananas, Kiwi, Banane & Co. sollten stets bei Zimmertemperatur reifen, um ihr volles Aroma entfalten zu können. Sind sie reif, geben sie auf Druck leicht nach. Aber Vorsicht: Die süßen Früchtchen wollen sanft geprüft werden, denn Dellen oder starke Druckstellen sorgen dafür, dass das Obst schnell verdirbt. Vor allem mit Mangos und Ananas verhält es sich ähnlich wie mit Avocados: „Noch nicht, noch nicht, noch nicht, jetzt, zu spät!“ Der richtige Momente will gut abgepasst werden, denn lange dauert er nicht an. Der Genuss einer vollreifen Südfrucht ist das aufmerksame Warten allerdings allemal wert. Mit Melonen hingegen verhält es sich anders, denn diese können, sind sie noch geschlossen, bis zu drei Wochen im Kühlschrank gelagert werden.
Angeschnittenes Obst
Schneidet man Äpfel, Avocados, Birnen oder anderes Obst an, so beginnt relativ schnell der Oxidationsprozess und die knackigen Früchtchen bekommen unschöne braune Flecken. Ein bekannter Trick, um die Verfärbung zu vermeiden, ist das Beträufeln mit Zitronen-, Limetten oder auch Orangensaft, was im Übrigen ebenso gut mit Salzwasser funktioniert. Kurz vor dem Verzehr abgespült, lässt sich ein salziger Geschmack vermeiden. Generell sollte angeschnittenes Obst immer abgedeckt werden, da sich auf der Oberfläche schnell Keime ansammeln können. Auch wenn frisches Obst am besten schmeckt, haben braune Bananen oder schrumpelige Orangen noch nicht ganz ausgedient. Aus sehr reifen und daher süßen Früchten, lässt sich zum Beispiel wunderbar Eis herstellen, Bananen können zu cremigen Desserts verarbeitet werden und machen sich in Smoothie-Bowls gut. Äpfel und Birnen werden getrocknet zu knusprigen Obst-Chips verarbeitet und Zitrusfrüchte können ihren letzten Dienst als ökologische Haushaltshilfen tun. Zusammen mit etwas Natron dienen sie aufgeschnitten als „natürlicher Putzschwamm“ und bringen Edelstahlflächen wieder zum Glänzen.