Über 326 Millionen Kaninchen werden jedes Jahr in der Europäischen Union geschlachtet. Vor zwei Tagen thematisierte der Tierschutzverein Animal Equality im Europäischen Parlament die grausamen Praktiken der europäischen Kaninchenzucht. Ermöglicht wurde es durch eine Initative von MEP Stefan Eck und Compassion In World Farming, die sich bereits sehr lange für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kaninchen engagieren.
Ria Rehberg, die 2. Vorsitzende von Animal Equality Deutschland, rief in ihrer Rede die Abgeordneten auf, sich für die Beendigung der Kaninchenhaltung in Europa einzusetzen. Die vollständige Rede finden Sie hier (Abschrift).
Animal Equality ermittelte lange Zeit verdeckt, um einen unzensierten Einblick in die Kaninchen-Industrie zu bekommen. 70 Zucht- und Mastbetriebe in Spanien sahen sie sich an. Spanien ist der zweitgrößte Produzent von Kaninchenfleisch in der EU.
(Screenshot: Video: Der Alptraum der Kaninchen – Animal Equality Recherche)
Die Dokumentationen zeigen ein erschreckendes Bild: 99 Prozent der Kaninchen werden in kleinen Drahtkäfigen gehalten. Möglich ist dies durch bislang fehlende Regelungen zum Schutz der kleinen Tiere. Arbeiter töten kranke Kaninchen, indem sie sie auf den Bogen schlagen. Bei Überproduktion landen noch lebendige Tiere in Müllcontainern. Tiere mit offenen Wunden werden nicht tierärztlich versorgt. Und nicht nur das: Der Platz der Tiere entspricht in etwa der Größe eines Din-A4-Blatts. Aufgrund der Enge kommt es zu Kannibalismus unter den Tieren. Die Zuchtbetriebe verkauften Kaninchen an Restaurants, ohne dass diese einer Gesundheitskontrolle unterzogen werden.
Einen kleinen Einblick in die spanische Kaninchenindustrie finden Sie hier: (Achtung: Das Video enthält massive Gewaltszenen!)
(Screenshot: www.animalequality.de)