Bio, regional oder auch tier(leid)frei… Beim Einkauf machen wir uns viele Gedanken, was wir mit nach Hause nehmen. Wie aber dort das Gekaufte richtig aufbewahren? Eine überlegte Lagerung hilft nicht nur unser Obst und Gemüse länger frisch zu halten, sondern auch, letztlich weniger Lebensmittel wegzuschmeißen.
Äpfel
Am längsten halten Äpfel, wenn sie kühl und dunkel gelagert werden. Deswegen sollte man sie also nicht dekorativ in einer Obstschale in der eher warmen Küche platzieren. Allerdings müssen runzlig oder mehlig gewordene Äpfel keineswegs in die Tonne: Sie machen sich immer noch gut als Apfelkompott oder -mus.
Ananas
Die Exotin mag es gar nicht kalt – schon gar nicht kälter als 6 Grad Celsius. Der Kühlschrank ist dementsprechend für sie ein Ort des Grauens. Ungeschält lässt sich die Ananas deswegen am besten aufbewahren, indem man sie am Blattschopf in den kühlen Keller hängt. Dort hält sie auch in schon reifem Zustand bis zu einer Woche. Aber auch bei Zimmertemperatur kann man die Frucht noch zwei bis drei Tage liegen lassen – dann bitte auf einem weichen Grund, um Druckstellen und schnellere Fäulnisprozesse zu vermeiden. Wer vor dem Problem steht, die Ananas schon angeschnitten oder geschält zu haben, kann den Verlust des Aromas aufhalten, indem die Frucht in Frischhaltefolie gehüllt wird. Luftbläschen sollten sich darunter allerdings keine befinden. In diesem Zustand darf die Ananas dann auch für ein bis zwei Tage ins Gemüsefach des Kühlschranks.
Avocado
Oft möchten wir eigentlich nur die Hälfte der leckeren Frucht sofort essen. Wer den Kern in jener Hälfte belässt, die er noch aufheben möchte, vermeidet, dass sich die Avocado schnell braun verfärbt.
Bananen
Auch Bananen mögen keine Kälte – also keinesfalls im Kühlschrank aufbewahren. Dort werden sie in kürzester Zeit schwarz. Ebenso ist die Nähe zu Früchten wie Äpfeln, Birnen oder Kirschen für die sensiblen Exoten fatal. Denn jenes Obst setzt Ethylen frei: ein Gas, das auch die Früchte in der direkten Nähe schnell reifen lässt. Übrigens kann man geschälte Bananen bestens einfrieren. Dann machen sie sich immer noch gut beim Backen oder in Smoothies und (veganer) Eiscreme.
Broccoli
Dieser Kohl mag es gerne kühl. Also ab mit ihm in den Kühlschrank, um ihn knackig und aromatisch zu halten. Wenn er schon etwas Form und Farbe zu verlieren beginnt, kann es ihm das frische Grün zurückbringen, indem der Strunk in einem Glas Wasser platziert wird. Jener gehört übrigens zum besten Stück dieses Gemüses: Im Strunk sitzt besonders viel Geschmack, roh verzehrt, erinnert er an Kohlrabi. Da wäre es schade, nur die kleinen „Bäumchen“ des Broccolis zu verwenden. Fein geschnitten, lässt sich der Strunk gut mit den übrigen Teilen des Broccolis kochen oder auch hervorragend anbraten.
Erdbeeren
Jedes Frühjahr wird die Erdbeersaison heiß herbeigesehnt. Doch wenn wir die süßen roten Früchtchen dann endlich in Händen halten, sollten wir sie schnellstmöglich essen. Einmal geernet, büßen sie schon nach wenigen Stunden ihr unverwechselbares Aroma ein. Wer sie doch einmal länger aufbewahren möchte, sollte sie im Gemüsefach des Kühlschranks unterbringen. Aber ungewaschen, abgedeckt und in einem möglich flachen Behälter, wo die Erdbeeren nicht aufeinander liegen und drücken – denn nur so kann die Fäulnis möglichst lange aufgehalten werden. Schimmlige Früchte unbedingt aus der Schüssel nehmen, denn sie übertragen den Befall auch auf ihre noch frischen Nachbarn. Abschneiden hilft hier nicht: Der Schimmel durchdringt die ganze Frucht und macht diese für den Verzehr ungeeignet.
Gurken
Mögen es kühl, aber keinesfalls so kalt wie im Kühlschrank. Ihre Frische bewahren sie bei einer Temperatur von 13 bis 15 Grad Celsius.
Karotten
Nach dem Einkauf sehen sie so frisch aus – und zwei Tage später fühlen sie sich oftmals schon an wie eine Gummiwurst? Um Karotten genießbar zu halten, sollte man sie unbedingt aus dem Plastik befreien. In dieser Verpackungsart sammelt sich zu viel Feuchtigkeit, welche die Rübchen schnell verderben lässt. Frische Bundmöhren sehen hübsch aus mit ihrem grünen Schopf, doch sollte man das Grün entfernen. Und dann ab damit ins Gemüsefach. Wer ganz sicher gehen möchte, dass die Karotten nicht gummig werden, kann sie zusätzlich in ein feuchtes Tuch wickeln. Wem das Wurzelgemüse dennoch einmal weich geworden ist, kann es kurzfristig in einem Glas Wasser in den Kühlschrank stellen. Das bringt schnell Leben zurück in die Möhrchen.
Kartoffeln
So unkompliziert die Kartoffel als gut verträgliches Nahrungsmittel ist, so viele Dinge gibt es bei ihrer Lagerung und Verarbeitung zu beachten. In Plastiktaschen fühlen sich die Knollen überhaupt nicht wohl, ein Textilsäckchen wäre ihnen als vorübergehendes Heim viel lieber. Ansonsten gilt: kühl (aber nicht unter 4 Grad Celsius), trocken und dunkel – und so weit wie möglich entfernt von stark riechenden Nachbarn wie Zwiebeln. Denn deren Aromen können sich, bei zu naher Lagerung, auf die Kartoffeln übertragen und deren Geschmack stören. Gut gelagert, halten Kartoffeln – je nach Sorte – durchaus mehrere Wochen oder Monate. Nur Frühkartoffeln sollte man nicht zu lange in den Kartoffelkeller sperren.
Wenn es an die Zubereitung geht, sollte man sich von kleinen Trieben nicht abschrecken lassen. Einfach abschneiden. Vorsicht aber vor grünen Stellen! Diese enthalten das gesundheitsschädliche Toxin Solanin. Es kann zu Magenbeschwerden, Fieber, Brechreiz, Nierenbeschwerden und im schlimmsten Fall sogar zu Herzrhythmusstörungen führen. Also auch diese Stellen großzügig abschneiden. Für faulige Stellen gilt selbstverständlich dasselbe.
Nun zur Sache mit der Schale: Junge Knöllchen und Sorten mit dünner Haut schmecken ohnehin besser, wenn man die Schale dran lässt – ob beim Kochen, Braten oder Backen. Ansonsten machen Sparschäler und feine Schälmesser auch für ungeübte Hände möglich, so wenig wie möglich vom Kartoffelfleisch zu verschwenden. Wer gekochte Kartoffeln übrig hat, kann diese maximal zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Aber auch in diesem Fall gilt: Einfrieren ist möglich. Restkartoffeln sind bestens geeignet, zur Bratkartoffel verarbeitet zu werden.
Paprika
Hälfte übrig geblieben? Wie die Avocado bevorzugt es auch die Paprika, mit ihren „Innereien“ aufbewahrt zu werden – also mit Kernen und dem Schoteninneren. Insbesondere aufgeschnittene Paprika können vom Schrumpeln und Faulen bewahrt werden, wenn man sie in einer Box oder Tüte ins Gemüsefach des Kühlschranks gibt.
Pilze
Bei Pilzen sollte schon beim Kauf darauf geachtet werden, dass sie frisch, fest und trocken sind. Niemals Pilze kaufen, die sich schon weich oder gar schleimig anfühlen. Zuhause werden sie am besten in einer offenen Papiertüte im Kühlschrank gelagert – in Kühle und mit Sauerstoff fühlen sie sich am wohlsten.
Salat
Wessen Kühlschrank über ein Gemüsefach verfügt, der hat an diesem kühlen (aber nicht zu kalten), dunklen Ort den perfekten Aufbewahrungsplatz für jegliche Form von Salatköpfen. Trotzdem sollte gerade ein frisch geernteter Salat nicht lange gelagert werden – je frischer, umso besser und umso gesünder ist das fragile Grün. Wer noch einzelne Blätter übrig hat, stellt diese am besten in einer kleinen Schale kühl, die mit Küchenpapier ausgelegt ist.
Zucchini
Dieses Gemüse mag es zwar dunkel und kühl, ist aber trotzdem kein Fall für den Kühlschrank. Eine kühle Speisekammer oder ein dunkler Keller ist für die Zucchini-Lagerung besser geeignet. Dann hält diese Unterart des Gartenkürbisses auch gut drei bis fünf Tage.
Zwiebeln
Dunkel, kühl und trocken – von diesem Klima träumen frische Zwiebelchen. Wenn sie dann noch in einem Stoffbeutel statt in einer Plastiktasche liegen, bedanken sie sich mit einer ziemlich langen Haltbarkeit. Falls beim Kochen einmal wieder eine Zwiebelhälfte übrig geblieben, am kommenden Tag aber keine große Küchensession geplant ist, lassen sich auch Zwiebeln gut einfrieren. Schon mal vorschneiden, dann können sie beim nächsten Kochen schon gut vorbereitet und zeitsparend zum Einsatz kommen.