Das amerikanische Magazin Saveur kürt Deutschlands Hauptstadt zur Veggie-Hochburg
Ein Duft von frischem Grün legt sich langsam über die verstaubte Assoziationskette Deutschland-Schnitzel-Schweinebraten. Im Land der angeblichen Fleischliebhaber tut sich kulinarisch so einiges. Vegetarische und vegane Restaurants sprießen aus den städtischen Böden, fleischlose Ernährung ist nicht nur unter experimentierfreudigen Hipstern ein Thema, sondern längst in den Regalen der Supermärkte angekommen.
Auch dem amerikanischen Gourmet- und Reisemagazin Saveur, das sich vor allem mit der internationalen Küchenlandschaft beschäftigt, scheint dieser Kurs aufgefallen zu sein. Rund 300.000 Leser und Autoren haben abgestimmt und den „Saveur Good Taste Award“ ausgerechnet der Stadt verliehen, die normalerweise für Currywurst und Döner bekannt ist. Fakt ist allerdings, dass Berlin sich in den letzten Jahren einen Namen in der fleischlosen Küche gemacht hat und das Veganer- und Vegetariertum im alternativen Flair der Großstadt munter gedeiht. Saveur betont, dass Berlin sich als wohl erste westliche Großstadt entpuppt, in der der Vegetarismus genauso anerkannt ist wie die traditionell fleischlastige Küche. Nicht nur die Unkonventionalität und Kreativität der Berliner sondern auch die multikulturell aufgestellte Bevölkerung sei dafür maßgeblich entscheidend.
Die Nachfrage reguliert bekanntermaßen den Markt und so ist Berlin mit ca. 30 veganen und 300 vegetarischen Restaurants wohl ein gutes Beispiel dafür, dass eine nachhaltige und tierfreundliche Lebensweise nicht nur ein modischer Trend ist, der mit dem Geruch aus der nächsten Würstchenbude wieder verflogen ist.