„Isst du das überhaupt?“ Nie war das, was bei uns täglich in unseren Töpfen, Pfannen und Schüsseln landet öfter Gesprächsthema Nummer Eins als heute. Doch was haben Ratten, die Altsteinzeit und Pflanzenrechte mit unserer Ernährung zu tun? Wir haben über den Tellerrand geschaut und die wichtigsten und aktuellsten Ernährungstypen zusammengefasst.
Omnivor: Ratten tun es, Schweine, Bären … und ein Großteil der Menschheit. Allein in Deutschland gelten knapp 90 Prozent der Einwohner als Pantophage – zu Deutsch: Allesfresser. Ihre Nahrung besteht sowohl aus Pflanzen und pflanzenbasierten Lebensmitteln, als auch aus Tieren (Fleisch und Fisch) und Tierprodukten (Milch, Eier, Käse usw.).
Flexitarisch: Teilzeit-, Werktags- oder Tageslichtvegetarier werden sie auch genannt. Kurz gesagt handelt es sich bei Flexitariern um Menschen, die ihre vegetarische Ernährung von Zeit zu Zeit durch den Konsum von Fleisch oder Fisch unterbrechen.
Pescetarisch: Auf Fleisch verzichten sie strikt, jedoch kommen regelmäßig Fisch und Meeresfrüchte auf den Teller. Es gibt auch „Vegetarier“, nach denen der Verzehr von beispielsweise Wirbeltieren (Krustentiere, Schnecken, Insekten), Amphibien (z.B. Frösche) oder Schlangen vertretbar ist. Der offiziellen Definition zufolge sind sie dann keine Vegetarier.
Vegetarisch: Etabliert hat sich der vom englischen „vegetarian“ stammende Begriff Mitte des 19. Jahrhunderts, heute lassen sich rund 10 Prozent aller Deutschen unter diesen Begriff fassen. Genossen werden neben Pflanzlichem nur Produkte von lebenden Tieren, wie z.B. Eier, Milch und Milchprodukte (z.B. Käse). Streng genommen nennt sich diese Ernährungsweise übrigens Ovo-Lacto-Vegetarier. Eine strikt vegetarische Kost ist eigentlich also die eines Veganers.
Vegan: Bei dieser rein pflanzenbasierten Ernährungsform wird nicht nur kein totes Tier gegessen, sondern jegliche Nahrungsmittel tierischen Ursprungs (z.B. Eier, Käse, Honig, Milch) werden vom Speiseplan gestrichen. Die Gründe reichen von Tierethik und –rechten über Umweltschutz und der eigenen Gesundheit bis hin zur Welternährungsproblematik. Bei vielen Veganern geht die Einstellung über die Ernährung hinaus: Sie meiden auch die Nutzung/Haltung von Tieren sowie tierischen Produkten (u.a. Leder, Wolle, Daunen).
Rohköstlich-vegan: Hier mischt sich der Gesundheits- und Ursprünglichkeits-Aspekt der Rohkost-Ernährung mit den Überzeugungen des Veganismus. Zur Erhaltung der gesundheitlichen Vorteile wird die Nahrung nicht hitzebehandelt (max. 42 °C). Gegessen werden Obst, Gemüse, Blattgrün, Öl, Nüsse, Samen, Pilze.
Frutarisch: Gleiches Recht für alle – auch für Pflanzen. Gegessen werden nur Obst, Nüsse und Samen, bei denen der Verzehr keine Beschädigung der Pflanze zur Folge hat. Ein vom Baum fallender Apfel ist demnach verzehrbar, eine Mohrrübe oder Salat hingegen nicht, da der Konsum das Sterben der Pflanze mit sich brächte. Die zwei wohl bekanntesten Vertreter dieser Ernährungsweise waren Mahatma Gandhi und Steve Jobs.
Clean-Eating: Sie sagen stark verarbeiteten, industriell hergestellten Speisen und chemischen Zusätzen wie Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und Konservierungsstoffen den Kampf an. Getreu dem Motto „rein und natürlich soll es sein“ verzehren Clean-Eater nur möglichst naturbelassene, frische Lebensmittel. Übrigens: Theoretisch sind Fleisch und Fisch in geringen Mengen „erlaubt“, demnach gibt es also auch noch den Clean-Eating-Vegetarier und -Veganer …
Paleo: Gegessen wird das, was auf den Tisch kommt bzw. kam: und zwar schon vor hunderttausenden von Jahren, in der Altsteinzeit. Zu den wichtigsten Ernährungsbausteinen zählen Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch. Tabu sind Milch, Milchprodukte, Getreide und –produkte (z.B. Brot) sowie industriell verarbeitete Nahrungsmittel (z.B. Zucker, Alkohol, Tofu). Auch wenn Pflanzenkost eine wichtige Rolle spielt, so lässt sich laut eigenen Angaben vieler Paleo-Vertreter eine vegane Ernährung nicht (auf gesunde Weise) mit Paleo verbinden, da als Protein-Quellen hauptsächlich Fleisch, Fisch und Eier vorgesehen sind.