Weg damit! Warum wir mal wieder „entrümpeln“ sollten

Ruhe

 

 

 

Müllvermeidung ist eine feine Sache. Auch, wenn es um unseren Körper geht – und unsere Seele. Denn beide sind mitunter ganz schön überfordert von all den Versuchungen des Lebens …

 

Thai-Curry oder Penne Arrabiata? HipHop-Kurs oder Beethoven-Konzert? Kleinfamilie oder Single-Glück? Wohin soll unsere nächste Reise gehen, und welchen Film gucken wir heute Abend? Wahlmöglichkeiten gibt es viele in unserer Multioptionsgesellschaft. Diesen Begriff prägte in den 1990er-Jahren der Schweizer Soziologe Peter Gross, und heute, in Zeiten von Online-Partnerbörsen, sozialen Netzwerken, Billigflügen und Streaming-Portalen, gilt er mehr denn je. Zeit, mal kurz innezuhalten. Durchzuschnaufen, einen Gang runterzuschalten und sich auf die alte Weisheit „Weniger ist mehr“ zu besinnen.

 

Denn was nach großer Freiheit klingt, schnürt immer mehr Menschen die Kehle zu. Einer aktuellen Studie zufolge fühlen sich vier von fünf Deutschen im Alltag zumindest gelegentlich überfordert. Mit 86 Prozent trifft das besonders auf jene zu, die sich in der sogenannten Rush-Hour des Lebens, also in ihren 30ern, befinden, einer Zeit, in der viele von uns die Weichen für den Rest ihres Lebens stellen oder sich zumindest so fühlen, als sollten sie es. Je mehr Möglichkeiten uns offenstehen, desto größer ist auch die Gefahr einer (tatsächlich oder vermeintlich) falschen Entscheidung – dieses Wissen setzt uns unter Druck und lähmt oft mehr, als dass wir die Freiheit genießen können. Doch wie sieht die Alternative aus? Jammern und totstellen? Alles ausprobieren, aber nichts so richtig? Oder sich auf alte Werte besinnen und diese den aktuellen Gegebenheiten anpassen?

 

Letzteres ist hier tatsächlich eine brauchbare Option. In diesen Tagen nähern wir uns wieder der traditionellen christlichen Fastenzeit, die auch Nicht-Religiöse gern für den zwischenzeitlichen Verzicht nutzen. 55 Prozent der Befragten halten laut einer Forsa-Umfrage von 2014 eine Konsum-Auszeit für sinnvoll. Ganz oben auf der Liste der vorübergehend gestrichenen „Sünden“ befinden sich Alkohol (69 Prozent), Süßes (63 Prozent), Fleisch (47 Prozent), Rauchen (43 Prozent), Fernsehen (33 Prozent) und Handy/Computer (31 Prozent). Besonders Punkt 3 gefällt uns natürlich besonders gut, vor allem wenn aus dem vorübergehenden ein dauerhafter Verzicht wird. Doch Verzicht ist ohnehin nur bedingt das richtige Wort. Denn wer sich schon mal an einer „Zeit des Weglassens“ versucht hat, weiß zu berichten, dass damit häufig ein großer Gewinn einhergeht, der das Gefühl des Mangels bei weitem überwiegt.

 

Mehr Achtsamkeit, mehr Energie, mehr Zeit für Sport und Bücher – Blogger*Innen wie Julia vom Re:Blog zeigen in ihren Erfahrungsberichten, wie inspirierend es sein kann, dem Leben hin und wieder einen neuen Kick zu geben – indem man ein wenig „entrümpelt“ und so wieder eine klarere Sicht auf die Dinge bekommt. Was will, was brauche ich wirklich, und was ist letztlich nur Ballast? Übertragen lässt sich diese Philosophie auf beinahe jeden Lebensbereich. Und damit schließt sich der Kreis: Indem wir aus dem Meer an Optionen zeitweise bewusst einige streichen, haben wir die Chance, die für uns relevanten besser zu erkennen und damit einer Überforderung vorzubeugen.

 

Vielleicht nehmen ja auch Sie den Aschermittwoch zum Anlass, einmal in sich zu gehen und sich zu fragen: Welches sind meine ganz persönlichen Energieräuber? Wo investiere ich mehr, als ich gewinne? Ob Ihre individuelle Detox-Kur kulinarischer Natur ist oder Sie von manchen Angewohnheiten die Finger lassen – wir freuen uns, wenn Sie uns von Ihren Erfahrungen erzählen über redaktion@veggiejournal.com oder auf www.facebook.com/veggiejournaldeutschland. Viel Erfolg!

 

 

 

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