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Beitragsbild © Fraunhofer IWS
Über drei Millionen Tiere leiden in deutschen Versuchslaboren. Ein neuartiger Mikrochip des Fraunhofer-Instituts könnte das Ende der Tierversuche einläuten. Komplexe menschliche Stoffwechselvorgänge wie der Blutkreislauf finden sich im Maßstab 1:100 000 auf einem nur 76×26 Millimeter großen Chip wieder. An mehreren Positionen lassen sich menschliche Zellen aus verschiedenen Organen auf dem Chip anbringen. Diese „Mini-Organe“ sind durch winzige Kanäle verbunden. Eine Mikropumpe befördert – ähnlich dem menschlichen Herz – kontinuierlich flüssiges Zellkulturmedium durch feine Mikrokanäle. Die Idee, verschiedene Zellproben mit Fluidkanälen zu verbinden, ist nicht ganz neu, wohl aber die extreme Verkleinerung des nachempfundenen Organismus. Dadurch ist das Verhältnis von Zellprobe und Flüssigkeit realitätsgetreu. Die Ergebnisse sind damit sogar aussagekräftiger als Tierexperimente. Denn die Wirkung der Medikamente auf den tierischen Körper lassen sich nicht genau auf den Menschen übertragen. Der Fraunhofer Organismus-Chip wurde kürzlich mit dem Tierschutz-Forschungspreis 2014 ausgezeichnet.
Weitere Informationen zum Thema Tierversuche finden Sie in Ausgabe 6/2014, die Sie hier portofrei nachbestellen können.