Veganuary im Interview: Was bringt es, einen Monat vegan zu essen?

Wir sprechen mit der Organisation über ihren immensen Erfolg, undogmatische Botschaften und unvergessliche Erinnerungen.

Fotocredit: Veganuary

Alec Baldwin, Anne Menden, Eckart von Hirschhausen, Florian Weiss, Hannes Jaenicke, Atze Schröder, Laura Malina Seiler, Ralf Moeller, Oliver Petszokat und viele weitere Prominente unterstützen die Veganuary-Kampagne 2024 und damit die pflanzliche Ernährung. Wir sprechen mit der Organisation über ihren immensen Erfolg, undogmatische Botschaften und unvergessliche Erinnerungen.

Deutschland is(s)t so vegan wie noch nie – im letzten Jahr hattet ihr eine Teilnehmer*innen-Rekordbilanz. Was ist der Grund für den Erfolg des Veganuary? 

Veganuary: Laut Meinungsforschungsinstitut YouGov haben ganze neun Prozent der Erwachsenen in Deutschland den Veganuary 2023 zum Anlass genommen, um vegane Ernährung bewusst auszuprobieren. Und mehr als 860 Unternehmen waren mit Angeboten, neuen Produkten und Gerichten Teil des Veganuary 2023 – doppelt so viele wie im Vorjahr. 

Zum einen beobachten wir, dass das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung wächst: Sie ist eine der effektivsten Maßnahmen den Klimawandel aufzuhalten und Tierleid zu vermeiden. Zudem wirkt sie sich positiv auf die Gesundheit aus, zum Beispiel verringert sich das Risiko für Herz-Kreislauf- und Diabetes-Erkrankungen. Mittlerweile bezeichnen 56 Prozent der Deutschen laut Bundesumweltamt die eigene Ernährungsweise als flexitarisch, vegetarisch oder vegan. Die Mehrheit der Menschen ist also offen gegenüber pflanzlicher Ernährung – auf diese wachsende Nachfrage reagiert auch die Wirtschaft.  

Zum anderen liegt der Erfolg von Veganuary sicherlich in unserer undogmatischen Botschaft: Pflanzen waren schon immer gut: zu dir, zu den Tieren, zum Planeten. Probier es doch einfach mal! Dieser Einladung begegnet man im Januar inzwischen überall – in den Supermärkten, auf der Straße, beim Essen mit Freund:innen, auf Social Media und in den Medien. Das schafft ein gemeinschaftliches Momentum, es macht einfach Spaß, Neues zu entdecken. Und wir haben obendrein prominente Unterstützung. 

Ihr habt viele bekannter Unterstützer*innen: Welche Persönlichkeiten sind dieses Jahr (2024) mit dabei? 

Veganuary: Unter unseren promintenten Supporter:innen sind in diesem Jahr unter anderem neu dabei Atze Schröder, Stefanie Giesinger, Lena Meyer-Landrut, Mina Tander und Maria Clara Groppler. Sie alle nutzen ihre Stimme, um auf die Vorteile der veganen Ernährung aufmerksam zu machen oder rufen dazu auf, mit Veganuary rein pflanzlich ins neue Jahr zu starten. 

Was bringt es, einen Monat vegan zu leben?

Der Impact ist immens. Wir haben das konkret ausrechnen lassen: Je eine Million Veganuary-Teilnehmende, die sich 31 Tage lang vegan ernähren, sparen 103.840 Tonnen CO2-Äquivalente ein. Das entspricht in etwa 1,2 Millionen Flügen von London nach Paris. Außerdem verbrauchen sie durch ihre Ernährungsweise 6,2 Millionen weniger Wasser und bewahren 3,4 Millionen Tiere vor Leid.  

Knapp die Hälfte unserer Teilnehmenden berichten bereits nach nur einem Monat von einer besseren allgemeinen Gesundheit, von mehr Energie, einer positiveren Stimmung und einem verbesserten Hautbild. Unter denjenigen, die sich auch noch sechs Monate nach dem Veganuary weiterhin vegan ernähren, sind es dann schon fast zwei Drittel (62 Prozent), die eine verbesserte Gesundheit bei sich feststellen. 

Klappt der Veganuary auch für Familien? Und auch mit schmalem Budget?  

Veganuary: Veganuary ist ein Erlebnis, an dem die ganze Familie teilhaben kann. Und die pflanzliche Ernährung kann durchaus Preisvorteile bieten. Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Reis, Nudeln und Kartoffeln gehören zu den Grundnahrungsmitteln einer veganen Ernährung und sind preiswert. Das Good Food Institute (GFI) stellte im Frühjahr 2023 in einem Bericht über pflanzliche Lebensmittel im deutschen Einzelhandel fest, dass pflanzliche Produkte in den vergangenen zwei Jahren weniger von Inflation und steigenden Preisen betroffen waren. Die durchschnittlichen Preise für vegane Alternativen zu Fleisch, Milch und Käse sanken sogar im Vergleich zu den jeweiligen Tierprodukten. Das liegt auch daran, dass Alternativprodukte mittlerweile bei nahezu allen Supermarkt-Ketten als günstige Eigenmarken erhältlich sind – und mit jedem Veganuary werden die Sortimente größer und preiswerter. 

Viele bleiben nach der Challenge weiterhin vegan. Wie sind die Zahlen? 

Veganuary: Richtig, Veganuary verändert Essgewohnheiten nachhaltig – auch über den Januar hinaus, das zeigen Zahlen aus unserer offiziellen Umfrage: 80 Prozent der Teilnehmenden, die sich vor ihrer Anmeldung noch nicht vegan ernährten, haben ihren Konsum von Tierprodukten weiterhin um mindestens die Hälfe reduziert oder gänzlich umgestellt. Und ganze 28 Prozent der Befragten ernähren sich auch sechs Monate nach Veganuary noch vollständig vegan.  

Zum Schluss: Lustigste/ Skurrilste / Schönste Rückmeldung: 

Veganuary: Eine besonders schöne Geschichte einer unserer Teilnehmenden ist sicherlich die von Nina Tümmers. Sie hat sich im Januar 2020 zum Veganuary angemeldet – und ist vegan geblieben. Sie selbst sagt, dass die Erfahrung mit Veganuary sie dabei inspiriert habe, ihre Leidenschaft zu entdecken, nämlich das Thema Ernährung. Heute ist sie Ernährungsberaterin und Betreiberin des ersten veganen Cafés in ihrer Heimatstadt Kempen.  

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Weitere Infos zum Veganuary, zu den Rezepten und wie du dich anmelden kannst, erfährst du hier:

Webseite: veganuary.com/de
Instagram: @veganuarydeutschland
Facebook: @veganuarydeutschland

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