Mit seinem soeben erschienenen Buch „Vegan for Youth“ wird Attila Hildmann vermutlich den nächsten großen Coup landen. Der wohl bekannteste Vegankoch Deutschlands sprach mit uns über sein neues Konzept der Triät, Eitelkeiten und seine Leidenschaft für Physik …
Text-Auszug:
Attila, du bezeichnest das Konzept deines neuen Buches als „Triät“. Was kann ich mir darunter vorstellen?
Im Gegensatz zur Triät ist die Diät ein Konzept mit dem Ziel, innerhalb einer gewissen Zeit Gewicht zu verlieren. Oft besteht dabei aber die Gefahr von Mangelerscheinungen, da man beispielsweise zu viel Eiweiß und zu wenig Vitamine und Mineralstoffe zu sich nimmt. Meine Triät besteht aus drei Säulen und lässt sich mit „Schlanker, gesünder und messbar jünger in 60 Tagen“ zusammenfassen.
Was bedeutet das im Einzelnen?
Durch die ausgewogen veganen Rezepte ohne Zusatzstoffe verliert man erstens Übergewicht. Zweitens wird man durch Meditation, Bewegung, Stretching und eine vitalstoffreiche Ernährung mit vielen Antioxidantien gesünder. Und die Ergebnisse sind messbar – das ist dann die dritte Säule. Wir arbeiten mit vier verschiedenen Messverfahren, mit denen wir nachweisen können, dass sich die Zellen im Laufe der Challenge verjüngen. Die 31 Test-Challenger haben in den 60 Tagen insgesamt 218 Kilogramm Gewicht verloren, das sind 7 kg pro Person! Ihr Hautschutzwert hat sich sehr zum Positiven verändert und sie haben im Durchschnitt zehn Prozent weniger CO2 ausgeatmet, was bildlich gesprochen bedeutet, dass der menschliche Motor runtergetunt wird und dadurch länger lebt. Dabei waren die Teilnehmer durch die Bankweg leistungsfähiger.
Für wen ist „Vegan for Youth“ geeignet?
Für alle, die nicht so schnell altern wollen. Prävention ist das Schlüsselwort für ein langes und gesundes Leben. Wenn du zum Beispiel mit 18 beginnst, dich nach „Vegan for Youth“ zu ernähren, kommen all die Falten und Alterungserscheinungen wesentlich später. Aber auch Menschen, die ein wenig älter sind, profitieren vom Konzept. „Vegan for Youth“ ist wie „Vegan for Fit“ total massenkompatibel. Bei mir selbst hat ein Messverfahren ergeben, dass
ich chronologisch gesehen zwar 32 Jahre alt bin, aber nach dem Telomertest, bei dem die Chromosom-Endkappen angeschaut werden, habe ich ein biologisches Alter von 26,5. Das heißt, dass ich in den 13 Jahren, die ich mich vegan ernähre, halb so schnell gealtert bin wie der Durchschnitt (lacht).
Aber sind für komplette Anfänger 60 Tage nicht zu lange?
Das ist relativ. Wenn du dir überlegst, dass du zwei Monate in deine Gesundheit investierst und dich dadurch deutlich verjüngst, dann ist das doch nichts im Vergleich mit der Zeit, die du eigentlich verlieren würdest, wenn du weiter so viel Mist isst, nicht meditierst und dich nicht bewegst, oder? Deswegen ist das eine Frage der persönlichen Abschätzung, die jeder nur für sich allein beantworten kann. Ich mache das jetzt seit Jahren, trinke jeden Tag meinen frischen Saft und meinen Matcha-Tee, mache Sport und versuche, das Optimum rauszuholen, weil ich so viel leistungsfähiger bin und mich besser fühle.
Spielt das Sportprogramm in deinem neuen Buch auch wieder eine so große Rolle wie in „Vegan for Fit“?
Mein neues Buch sollte kein Abklatsch von „Vegan for Fit“ sein. Sport spielt natürlich eine Rolle, aber ich gebe den Leuten nichts vor. Jeder soll sich das suchen, was ihm Spaß macht. Darüber hinaus geht es jetzt mehr ums Dehnen, weil sich die Muskeln verkürzen, wenn man älter wird, und die Beweglichkeit eingeschränkt wird. Ob man nun einen Spagat schaffen möchte oder „nur“ ein besseres Körpergefühl erlangen will – mit „Vegan for Youth“ kann man sein Ziel in der Hinsicht erreichen.
Viel Raum nehmen bei der Challenge auch Meditation und Qi Gong ein …
Genau. Denn diese Methoden reduzieren Stress sehr effektiv, machen mental ausgeglichener und wirken damit dem Alterungsprozess entgegen. Ich habe mit vielen Wissenschaftlern gesprochen, die Gehirnscans durchführen, um nicht so esoterisch daherzukommen, sondern alle Thesen auch belegen zu können. Es haben sich bedeutende Veränderungen gezeigt. Allein durch Meditation kann man bestimmte Bereiche im Gehirn, die für das Mitgefühl verantwortlich sind, vergrößern.
Kann ich nach der Challenge denn auch selbst messen, ob ich tatsächlich verjüngt bin?
Mach Vorher-Nachher-Bilder, du wirst sicher eine optische Veränderung an dir feststellen. Darüber hinaus gibt es den sogenannten Biozoom-Scanner, den ich für die Arbeit benutzt habe, als Prototyp. Der misst die Konzentration der Antioxidantien in der Haut, das heißt, er bestimmt, wie stark die Haut geschützt ist. Wenn du zum Beispiel Karotten gegessen hast, misst er die Konzentration von Beta-Karotin oder die des Lycopins aus Tomaten. (…)
Den ganzen Artikel gibt’s in der Dezember/Januar-Ausgabe 2013 ab Seite 78
[…] ist und im Denken flexibel. Das wären dann auch die, die eh jünger wirken als die anderen. Atilla Hildmann meint allerdings, dass Veganer sogar messbar jünger werden, weil sie mit ihrer Nahrung viel mehr […]