Warenkunde: Tomate

Tomate in Schüssel

Steckbrief: Tomate

Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)

Arten: Am häufigsten werden die Liebesäpfel nach vier Eigenschaften unterschieden: der Wuchsart (z.B. Buschtomaten, hängende Tomaten, u.a.), der Größe (z.B. Kirsch-, Fleisch-, oder Riesentomaten), der Farbe (rot, gelb, grün, schwarz, oder auch gestreift, gefleckt, etc.) und dem Geschmack (fruchtig, würzig, sauer, süß, und vieles mehr).

Nährwert: Wichtige Mineralstoffe wie Kalium und die Vitamine A, B1, B2, C und E machen den Paradeiser sehr gesund. Das enthaltene Antioxidans Lycopin verhilft der Frucht nicht nur zu ihrer feurig-roten Farbe, sondern unterstützt uns auch im Kampf gegen freie Radikale und schützt somit vor koronaren Herzerkrankungen und Arteriosklerose. Außerdem hat sie mit über 90 Prozent einen hohen Wasseranteil und ist mit 17 Kalorien pro 100 Gramm besonders leicht.

Verwendung: Je nach Sorte, eignen sich unterschiedliche Zubereitungsarten, um das Maximum aus dem roten, prallen Gemüse herauszuholen. Die festen Ochsenherztomaten sind sehr aromatisch und eignen sich gut für Salate oder auch frisch aufgeschnitten, gewürzt und mit etwas Olivenöl beträufelt. Fleischtomaten hingegen entfalten ihr Aroma am besten, wenn sie in Saucen, Eintöpfen oder Suppen gekocht werden.

Einkauf: Sie muss sich prall und fest anfühlen und eine unbeschädigte Haut haben. Tomaten mit Falten, Dellen oder Abdrücken sollten Sie möglichst vermeiden – kleinere, vernarbte Risse oder Verwachsungen tun dem Geschmack jedoch keinen Abbruch. Auch eine Riechprobe kann nicht schaden: Je intensiver der angenehme Tomatenduft, desto aromatischer ist das Gemüse.

Lagerung: Bitte bewahren Sie die frischen Früchte nach Möglichkeit nicht im Kühlschrank auf – da verlieren sie schnell ihr herrliches Aroma. Am besten lagern Sie sie an einem kühlen, dunklen Ort. Außerdem verströmen reife Tomaten das Gas Ethylen, weswegen man sie nicht zusammen mit anderem Obst oder Gemüse aufbewahren sollte, da dieses sonst schneller verdirbt.

Während sich die Redewendung „rot wie eine Tomate“ tatsächlich auf das durch Scham ausgelöste, heftige Erröten bezieht, ist die Herleitung bei den zwei anderen nicht ganz so einfach. Einer Legende nach soll die Tomate das Attribut der Treulosigkeit bekommen haben, weil sie im 19. Jahrhundert in Italien weit verbreitet war und Land und Leute schnell mit ihr in Verbindung gebracht wurden. Als sich die Italiener dann im Ersten Weltkrieg erst aus den kriegerischen Auseinandersetzungen heraushielten und sich dann 1915 auf die Seite der Alliierten schlugen, bekamen sie von der deutschen Bevölkerung den Stempel „Untreue“ aufgedrückt – und die Tomate musste dafür herhalten.

Für das dritte Sprichwort gibt es ebenso unterschiedliche Ansätze: So sollen die geröteten, verquollenen Augen eines übermüdeten Menschen optisch an das Gemüse erinnern. Eine andere Theorie spricht von Autofahrern, die an einer Ampel immer noch stehen, obwohl sie bereits auf Grün gesprungen ist. Diese wurden dann recht unsanft mit der Aussage „Sie haben wohl Tomaten auf den Augen“ wieder ins Hier und Jetzt zurückgeholt.

Dabei hat der Sprücheklopfer unter den Gemüsen seinen Namen erst seit dem 19. Jahrhundert. Vorher wurde er mit so malerischen Umschreibungen wie Liebes- oder Goldapfel bezeichnet. In Österreich heißt er noch heute Paradeiser, was mit dem deutschen Wort Paradiesapfel einhergeht, in Italien pomodoro, von „pomo d‘oro“, goldener Apfel. Zu Zeiten der Maya und Azteken wurde die „Xitomatl“ (Aztekensprache Nahuatl) in den Anden kultiviert. Erst mit Christoph Kolumbus kam sie nach Europa. Hier musste sie sich neu beweisen. Denn damals noch viel kleiner und gelb, weckte sie Misstrauen und galt lange Zeit als giftig. Nachdem man sich von der Genießbarkeit überzeugt hatte und diverse Fehlschläge der damals im Anbau unzuverlässigen Frucht (treulose Tomaten!) überwand, fand sie Einzug in die europäische Küche. Plötzlich wurde ihr sogar eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt – der Liebesapfel (englisch: love apple, französisch: pomme d‘amour) war geboren.

So zahlreich wie die Namen der Tomate sind auch ihre Sorten. Egal ob rund, eier-, pflaumen-, oder flaschenförmig, ob Fleisch- oder Kirschtomate: Es gibt gut mehrere tausend eingetragene Sorten, ganz zu schweigen von den vielen vergessenen oder durch Monokulturen ausgerotteten Arten. Für die Industrie und damit für den Vertrieb in Supermärkten eignet sich allerdings nur eine kleine Anzahl verschiedener Sorten.

Und auch wenn er in den Verkaufs-regalen meist zwischen Gurken und Salat zu finden ist: Aus Sicht der Botanik gehört der rot-fruchtige Küchen-klassiker zu den Beeren. Eng verwandt ist das Nachtschattengewächs dabei mit anderen Speisepflanzen wie der Kartoffel, der Paprika und der Aubergine.

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