Märchenhafte Luxus-Flocken

In der Antike galt es als Götter-Gabe, heute gibt’s im Discounter das Pfund schon mal für 19 Cent. Gleichzeitig erfreuen sich edle Gourmet-Salze immer größerer Beliebtheit. Wissenswertes rund um das „weiße Gold“, das durchaus auch mal in anderen Farben daherkommen kann …

Was ist es überhaupt?
Speisesalz besteht in erster Linie aus Natriumchlorid. Rund 70% der weltweiten Produktion kommen aus Bergwerken („Steinsalz“), wo es sich durch Verdunstung früherer Meere im Gestein angelagert hat und durch verschiedene Verfahren, z. B. durch Sprengung oder mithilfe von Teilschnittmaschinen, gewonnen wird. Die restlichen 30% werden aus Meerwasser und Salzseen gewonnen.


Lebensnotwendig oder ungesund?

Beides! Menschen brauchen Salz – für den Flüssigkeitshaushalt, die Verdauung und das Nervensystem. Jedoch würden schon weniger als zwei Gramm täglich genügen. Alles was über sechs Gramm hinausgeht, ist sogar schädlich, es droht z.B. Bluthochdruck. Das Limit ist meist schnell erreicht – denn über viele Lebensmittel, z. B. Brot, Käse und Fertiggerichte, wird bereits jede Menge Salz aufgenommen. Darum gilt: Möglichst selbst mit frischen Zutaten kochen und dabei sparsam salzen!


Vom Luxusgut zur Alltagsware

„Der Mensch kann ohne Gold, nicht aber ohne Salz leben“, schrieb der römische Gelehrte Cassiodorus vor rund 1.500 Jahren. Das wertvolle Gut aus Meerwasser oder, z. B. in Ägypten, aus Ablagerungen in Salzwüsten, zu gewinnen, war mühsam. Es zu besitzen, bedeutete Reichtum und Macht, und der Handel damit florierte. Römische Soldaten bekamen ihren Lohn teilweise in Salz ausgezahlt, wovon heute noch das Wort „Sold“ zeugt. Auch die Kelten kannten bereits einige Jahrhunderte vor Christus Methoden zur Salzgewinnung und förderten es aus bis zu 300 Meter tiefen Schächten zutage. Das älteste bekannte Bergwerk der Welt liegt denn auch im österreichischen Hallstatt. Im Mittelalter schließlich gewann man Salz meist durch das Sieden von z.T. künstlicher Sole. Durch Zölle und Steuern kamen dadurch hauptsächlich Adlige und Klöster zu Geld, und das nicht zu knapp. Erst im Zuge der Industrialisierung wurde Salz zum preiswerten Alltagsprodukt.


Gesalzene Liebeserklärung

Sogar ein Märchen ist jenen Flocken gewidmet, ohne die viele Gerichte äußerst fad schmecken würden – fehlte da doch das zum Sprichwort gewordene „Salz in der Suppe“. Verschiedene Varianten, darunter die Grimmsche „Gänsehirtin am Brunnen“, existieren von der Geschichte eines Königs, der wissen wollte, wie sehr ihn seine drei Töchter liebten. „Wie Gold“, behauptet die eine, „wie Juwelen“ die andere und „wie Salz“ schließlich die Jüngste, woraufhin sie der Vater entzürnt verstößt – bis ihm eines Tages ein Licht aufgeht und er erkennt, mit welcher Kostbarkeit sein Kind ihn verglichen hatte.


Körniger Haushaltshelfer

Als Wundermittel gegen Rotweinflecken gilt es mittlerweile nicht mehr, doch beim Putzen können die weißen Körnchen trotzdem helfen. Ein feuchter Lappen mit etwas Salz ersetzt z.B. oft das Scheuermittel; den neuen Badevorhang über Nacht in Salzwasser einzuweichen beugt Schimmelbildung vor; und Angebranntes löst sich leichter aus Töpfen, wenn man darin eine Weile Salzwasser einwirken lässt.

Ist Jodsalz sinnvoll?
Da sich die Jodversorgung durch Lebensmittel hierzulande zwar verbessert hat, Deutschland jedoch weiterhin als Jodmangelgebiet gilt, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), auf jodiertes Speisesalz zurückzugreifen, um eine optimale Funktion der Schilddrüse zu gewährleisten. Doch Achtung: Bei bestimmten Autoimmunerkrankungen (z.B. Morbus Basedow) kann eine Überdosierung gefährlich sein!

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