Kuschel(tiere)

Auch wenn viele Tiere die Nähe und Streicheleinheiten des Menschen schätzen, so muss das, was uns gut tut, nicht gleichzeitig das Beste für unser Haustier sein ...

Hoch erhobenen Hauptes stolziert sie durch die Wohnung, sie würdigt dich keines Blickes, das liebevoll hergerichtete Katzenkörbchen neben dem Sofa wird missachtet, das mit einer Decke markierte Plätzchen am Fensterbrett nicht angerührt. Der ein oder andere Katzenbesitzer mag diese Situation wiedererkennen und wird zustimmen, dass die flauschigen Vierbeiner ihren ganz eigenen Kopf haben. Dies gilt übrigens auch für ihren Bedarf nach Streicheleinheiten. Ab und zu, so hat man den Eindruck, freuen sie sich darüber, denn dann schnurren sie wohlig und reiben ihr Köpfchen sanft an unseren Beinen. Doch erwischt man die Katze in einem ungünstigen Moment und will sie gar hochheben, so stemmt sie beizeiten ihre Pfötchen gegen den Arm und zappelt voller Widerwillen.

Tatsächlich haben wir Menschen auch nicht immer Lust aufs Schmusen und so fragt man sich: Wie erkenne ich, ob ein Tier berührt werden will und wie schaffe ich es, dass ich seine Privatsphäre so gut wie möglich achte und ihm trotzdem Nähe gebe? Fakt ist, dass Tiere keine Kuscheltiere sind. Ja, Kaninchen, Meerschweinchen, Katze und Co. sind flauschig und warm und man möchte sie permanent knuddeln, aber sie sind eben auch Lebewesen, die nicht den ganzen Tag umhergetragen werden möchten.

Meerschweinchen beispielsweise – so gutmütig und unbeweglich sie auch wirken mögen – sind überhaupt gar nicht auf unsere Zuneigung angewiesen. Die patschigsten Kinderhändchen und zärtlichsten Finger sind hier fehl am Platz, denn Meerschweinchen gesellen sich am liebsten zu ihresgleichen und schätzen es gar nicht, festgehalten, gedrückt und umhergereicht zu werden. Auch Hamster und Kaninchen ereilt, wenn sie von oben gepackt werden, instinktiv das Gefühl, Opfer eines Greifvogels zu werden. Ein Gefühl, das Stress auslöst und die kleinen Herzchen viel zu schnell schlagen lässt.

Ratten hingegen lassen sich relativ gerne streicheln, wie einige Studien beweisen. Bei körperlicher Nähe wird bei ihnen das sogenannte Beziehungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Kein Wunder also, dass die ein oder andere Ratte friedlich auf der Schulter eines Punks thront – sie dient gerne als Maskottchen, denn diese Art von Nest ist warm und gut beschützt. Und auch Hunde suchen unsere Nähe, denn ihr Wunsch nach der Zugehörigkeit zu einem Rudel ist ungebrochen. Wenn sie dieses in uns Menschen gefunden haben, dann suchen sie Geborgenheit und schätzen auch unsere Berührungen (alles im Maße, versteht sich).

Grundsätzlich gilt: Jedem Tierchen sein Plaisierchen, denn wie auch wir Menschen, haben Tiere ihren eigenen Kopf und zeigen uns mit ihrer Körpersprache relativ deutlich, wann sie nicht berührt werden möchten. Fauchen und Knurren, angelegte Ohren, ein Strampeln oder Klopfen mit den Hinterbeinen oder ein Wegdrehen und Ducken sind sichere Indizien dafür, dass der Vierbeiner Angst hat und in Ruhe gelassen werden möchte. Wer ein Haustier besitzt, der sollte sich in jedem Fall gründlich über dieses informieren, es lieb haben und ihm Zuneigung geben, wenn es dafür bereit ist, und es in Ruhe lassen, wenn es sich zurückziehen möchte. Ganz getreu dem Motto „Was du nicht willst, das man dir tu’ …“.

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